Höxter (red). Großalarm für den Rettungsdienst aus Höxter und Holzminden und das Deutsche Rote Kreuz. Ein sogenannter „Massenanfall von Verletzten“ kurz: „ManV10“ wurde ausgelöst. Bei den zahlreichen Patienten soll es sich aber nicht um Verletzte sondern erkrankte Personen gehandelt haben, die sich vermutlich eine Lebensmittelvergiftung eingehandelt haben. In dem Gebäude der ehemaligen Jugendherberge in Höxter passierte der Vorfall in der Nacht auf Sonntag um 04:00 Uhr herum. Dort hat eine Gruppe von etwa 70 Personen übernächtigt, die in Höxter Kurzurlaub gemacht hat.
Die Lage hat sich laut Feuerwehr wie folgt dargestellt: Eine Personengruppe von diesen Kurzurlaubern habe Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung gezeigt. Daraufhin habe sich die Lage dynamisch entwickelt. Nachdem die ersten Rettungskräfte eingetroffen waren, haben sich immer mehr Teilnehmer mit typischen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen zu erkennen gegeben. Es wurden weitere Rettungswagen zum Jugendherbergsgebäude an der Wilhelmshöhe in Höxter beordert. Weil unklar war, wie sich die Lage weiter entwickeln werde, wurde ein sogenannter „Massenanfall an Verletzten“ ausgelöst, wie die Feuerwehr berichtet. Damit sind zusätzliche Einsatzkräfte alarmiert worden und zwar ehrenamtliche Kräfte vom Deutschen Roten Kreuz. Sie führen ausreichend Material zur Betreuung von mehreren Patienten mit. Drei Patienten mussten laut Feuerwehr ins Krankenhaus transportiert werden. Sieben weitere Personen konnten vor Ort bleiben, nachdem sie durch Notarzt und Rettungsdienst versorgt worden sind.
Der Einsatz der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zog sich noch bis etwa sechs Uhr hin. Dann erfolgte laut Feuerwehr eine Übergabe der Einsatzstelle an die Einsatzeinheiten der Sanitätsgruppen des DRK, so dass der sogenannte „Regelrettungsdienst“ zeitnah wieder ausgelöst werden konnte. Koordiniert worden ist der Einsatz durch Feuerwehr-Einsatzleiter Jürgen Schmits, der mit einem Einsatzleitwagen der Feuerwehr aus Höxter vor Ort war. Was genau die Ursache für diese vermutete Vergiftung gewesen sein soll, könne noch nicht gesagt werden. Es stehe ein bestimmtes Essen im Raum, von dem aber nicht alle etwas gegessen haben sollen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Update 14:30 Uhr: Es könnte sich bei der Lebensmittelvergiftung um eine Salmonelleninfektion gehandelt haben, die durch Eierspeisen hervorgerufen wird. Ein entsprechendes Essen sei von der Gruppe aus dem Raum Gifhorn selbst zubereitet und verzehrt worden, wie es vom Betreiber der ehemaligen Jugendherberge, Nihat Gümüsch, hieß. Der betroffenen Personengruppe, die zu einer Freikirche gehört, gehe es inzwischen wieder gut und sie soll nach Mittag wieder abgereist sein in Richtung Heimat. Die Personen im Krankenhaus seien ebenfalls nach ambulanter Versorgung wieder entlassen worden, nachdem es ihnen besser ging.
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