Beverungen (red). Der Löschzug Beverungen hattte sich für den Dienstabend am Donnerstag, den 25. Mai ein besonderes Übungsobjekt ausgesucht. Zu Recht trägt es den Zusatz höchstes Gebäude der Stadt und thront als Getreide-Lagerhaus der Raiffeisen AG direkt am Weserufer. Die angenommene Übungslage: Im Maschinenhaus des 45 Meter hohen Silos ist auf einem Revisionspodest ein Mitarbeiter in circa fünf Metern Höhe von einer Leiter gestürzt und zwischen den Gitterstäben des Podests mit einem Bein eingeklemmt und verletzt.
Der Mann (in diesem Fall eine Puppe ca. 65 kg) wurde bereits vom Notarzt und Rettungsdienst erstversorgt. Zur Befreiung der Person musste jedoch die Feuerwehr hinzugerufen werden. Kein leichtes Unterfangen, wie sich nach der ersten Erkundung der Einsatzlage herausstellte. Weiteres Handicap, alle Materialien mussten weitestgehend über den Treppenraum mit 150 Stufen nach oben befördert werden. Der Gruppenführer des Hilfeleistungslöschfahrzeugs teilte Mannschaft und Gerät so ein, dass nach kurzer Zeit der Patient mit einem Bolzen-Schneider aus seiner misslichen Lage befreit werden konnte.
Im Anschluss wurde er noch auf dem Plateau auf eine Schleifkorbtrage umgelagert um mittels Abseilspinne sicher zu Boden geführt werden zu können. Da das im Gebäude befindliche Treppenhaus zu schmal für die Trage war, wurde der Patient über einen vorhandenen Außen-Notausstieg in circa 24 Meter Höhe an den Korb der Drehleiter übergeben und so sicher zu Boden gebracht. Auch dies wieder kein einfaches Unterfangen, da auch hier unter Absturzsicherungsmaßnahmen und auf sehr engem Raum gearbeitet werden musste.
Nach gut einer Stunde war der Einsatz am Lagerhaus dann aber auch beendet und nach kurzer Nachbesprechung konnten die rund 22 Frauen und Männer des Löschzuges Beverungen den Rückweg in Richtung Gerätehaus antreten. Das Fazit des technischen Leiters des Lagerhaus Beverungen, Bernhard Nolte, fiel ebenfalls positiv aus, mit einem Augenzwinkern möchte man uns gern wieder sehen, dies jedoch nur zu Übungszwecken. Die Feuerwehr Beverungen möchte sich auf diesem Wege noch einmal für die Möglichkeit bedanken, dass das Gebäude genutzt werden durfte und wird in den nächsten Wochen für eine Objektbegehung gerne wieder kommen.
Foto: Sebastian Groppe