Brakel (TKu). Mit Hochdruck ist der der Kreis Höxter momentan dabei, das Impfzentrum in der Stadthalle in Brakel einzurichten. Dazu wird die Stadthalle gerade baulich komplett umgebaut. Nach den Vorgaben des Landes soll das Impfzentrum fristgerecht am 15. Dezember 2020 räumlich und organisatorisch betriebsbereit zur Verfügung stehen. Es wird dann im Standby, also jederzeit einsatzbereit, vorgehalten, bis erste Impfdosen geliefert werden. Voraussichtlich im Januar 2021 werde dies soweit sein, dass auch die Impfungen starten können. Bis 960 Personen könnten dann täglich in vier Impfstraßen geimpft werden. Als „Lichtblick vor Weihnachten“ bezeichnete der Hausherr, Bürgermeister Hermann Temme, die Lösung mit dem Impfzentrum zentral in Brakel. Brakel ist ein Impfzentrum von mehr als 70 in ganz Nordrhein-Westfalen. Nur gemeinsam sei die Pandemie in Griff zu bekommen, meinte Bürgermeister Temme. Für den Aufbau und die Organisation ist der Kreis Höxter verantwortlich, für die medizinische Betreuung die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Zuständig für die organisatorische Leitung des Impfzentrums ist der Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz beim Kreis Höxter, Thomas Krämer. Verantwortlich für die ärztliche Leitung ist der Brakeler Mediziner, Dr. Rüdiger Micus. Durch das Zentrum, an dem zur Zeit mit Hochdruck gearbeitet wird, führte Matthias Potthoff, stellvertretender organisatorischer Leiter des Impfzentrums. Folgende Stationen seien vorgesehen: Am Eingang müsse den Patienten zunächst Fieber gemessen werden. Dann gehe es weiter über die Registrierung im Foyer bis in die große Halle, wo eine Aufklärung in Beratungskabinen erfolgt, die etwa drei Minuten in Anspruch nehmen soll. In den anschließenden Impfkabinen erfolgt dann die Injektion durch Medizinische Fachangestellte. Im großen Nebenraum im hinteren Stadthallenbereich wird dann eine Nachbeobachtung der Patienten stattfinden. Sollten Komplikationen auftreten, so könne man sofort handeln, sagte Potthoff. Für den Betrieb des Impfzentrums werde auch extra ein Rettungswagen mit zwei Sanitätern abgestellt, der an der Stadthalle stationiert ist.
„Die unmittelbar bevorstehende Impfkampagne ist ein Lichtblick in dieser schweren und herausfordernden Zeit. Auf den schnellen Start der Corona-Impfungen sind wir sehr gut vorbereitet", erklärt Landrat Michael Stickeln. Die Vorbereitungen in der Stadthalle laufen derzeit noch auf Hochtouren. Schon in der kommenden Woche wird das Impfzentrum für den Kreis Höxter betriebsbereit sein. „Ich danke allen, die sich mit außerordentlichem Engagement und auch viel Herzblut für den schnellen Aufbau einsetzen“, so Stickeln. „Die Aussicht darauf, dass es bald eine wirksame Schutzimpfung gegen das grassierende Virus geben wird, macht große Hoffnungen und stimmt zuversichtlich, gerade jetzt in der vorweihnachtliche Zeit", blickt der Landrat nach vorn „Die KVWL übernimmt im Brakeler Impfzentrum die medizinische Tätigkeit, also die Impfung und die Impfaufklärung und erstellt die entsprechenden Dienstplane. Wir freuen uns sehr, dass viele Ärzte und medizinische Fachkräfte uns ihre Unterstützung bereits zugesagt haben, denn es ist klar: Wir werden diese Herausforderung nur meistern, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Das klappt im Kreis Höxter sehr gut und ich danke an dieser Stelle allen Beteiligten für die enge, kollegiale Zusammenarbeit", erklärt Dr. Ulrich Polenz, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Paderborn. Wann und wie genau die Schutzimpfung im Kreis Höxter starten wird, stehe derzeit noch nicht fest, es sehe jedoch so aus, dass es schon im Januar los gehen könnte, sagte Dr. Ulrich Polenz. Der Start hänge unter anderem von der Zulassung und der Verteilung der Impfstoffe ab, so Polenz. Nähere Informationen dazu sollen rechtzeitig erfolgen. Verantwortlich für Beschaffung und Auslieferung der Impfstoffe an die Bundesländer ist die Bundesregierung. Zuständig für die Impforganisation und die Beschaffung von Spritzen und Kanülen sind die Bundesländer. Das Impfzentrum für den Kreis Höxter besteht aus drei organisatorischen Einheiten: Der stationären Impfstelle in der Stadthalle in Brakel, den mobilen Impfteams und der Koordinierungsstelle. Die stationäre Impfstelle in der Stadthalle in Brakel dient der Impfung mobiler Personengruppen, die selbst zur Impfstelle kommen können.
In der Anfangsphase ist nur eine Impfstraße vorgesehen mit einer täglichen Kapazität von bis zu 240 Personen, abhängig von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen“, erklärt Thomas Krämer, organisatorischer Leiter des Impfzentrums und Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz beim Kreis Höxter. Die Impfstraße wird durch Stellwände in verschiedene Bereiche gegliedert, die den Ablauf der Impfung strukturieren. Es gibt einen Wartebereich und die Registrierung. Die Impfaufklärung und Impfung erfolgt dann durch Ärzte und medizinisches Personal der Kassenärztlichen Vereinigung. Es folgen die Nachbetreuung und der Dokumentationsbereich. Vorgesehen ist eine Erweiterung auf bis zu vier Impfstraßen, wenn in Zukunft ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen wird. Dann können die Kapazitäten entsprechend deutlich erweitert werden. Das hängt maßgeblich vom letztendlich zugelassenen Impfstoff und der vom Bund gelieferten Impfstoffmenge ab. Der Kreis und die KVWL bitten dringend darum, von Anfragen abzusehen. Sobald es möglich sein wird, sich in der stationären Impfstelle impfen zu lassen, wird die Öffentlichkeit darüber informiert. In jedem Fall wird dann eine Anmeldung erforderlich sein. Die mobilen Impfteams sollen die Impfungen von nicht mobilen Personengruppen und Pflegepersonal in Einrichtungen Übernehmen. Mit der Impfung dieser Personengruppen wird die landesweite Schutzimpfung nach den Planen des Landes Nordrhein-Westfalen voraussichtlich starten. Die mobilen Impfungen können vom medizinischen Personal der Impfstelle oder von niedergelassen Ärztinnen oder Ärzten übernommen werden. ,,Im Kreis Höxter ist geplant, dass diese Aufgabe vorrangig von Hausärztinnen und Hausärzten übernommen wird", erklärt Dr. Rudiger Micus. Die Koordinierungsstelle des Impfzentrums ist für die Organisation und Logistik zuständig. Sie koordiniert unter anderem die Anlieferung und Verteilung der Impfstoffe.
Fotos: Thomas Kube