Kreis Höxter (r). Viele Menschen, die den Corona-Risikogruppen zugerechnet werden, sind momentan auf die eigenen vier Wände fixiert. Sie sollen möglichst das Haus nicht verlassen und soziale Kontakte vermeiden. Kinder, Enkelkinder, Bekannte und Freunde sollen nach Möglichkeit nicht zu Besuch kommen. In vielen Wohnungen ist es still und leise geworden. Demgegenüber steht der Wunsch vieler Betroffener nach sozialen Kontakten: Nach Begegnung, ein bisschen Quatschen oder einem kleinen Gespräch. Mit dem telefonischen Besuchsdienst möchte die Diakonie Paderborn Höxter e.V. diesem Wunsch entgegenkommen. Für dieses neue Projekt werden auch noch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
Menschen, die sich einsam fühlen, sollen Kontakte und Gespräche angeboten werden, um ihnen ein wenig aus der Isolation herauszuhelfen. „Wir wollen vertrauliche und verlässliche Telefongespräche mit festen Gesprächspartnerinnen und -partnern vereinbaren. Wir sind davon überzeugt, dass Menschen durch ein regelmäßiges Telefonat Zuwendung erleben. Gemeinschaft wird so wieder spürbar“, sagt Vanessa Kamphemann, seit Anfang des Jahres Geschäftsführerin und Vorstand der Diakonie Paderborn-Höxter e.V.
Diakonie und Kirchengemeinden verfügen bereits über ein breitgefächertes Netzwerk von ehrenamtlich Tätigen. Darauf soll nun aufgebaut werden. Gesucht werden Menschen, die sich vorstellen können, ein- bis zweimal Mal in der Woche telefonische Besuchsdienste durchzuführen. Die Diakonie wird die Beteiligten auf die ehrenamtliche Tätigkeit im telefonischen Besuchsdienst gründlich vorbereiten. Zudem soll neben einer Basisschulung ein Erfahrungsaustausch sowie die Teilnahme an weiteren Fortbildungsangeboten ermöglicht werden.
„Menschen, die Interesse an einem regelmäßigen Besuch per Telefon haben und Personen, die sich ehrenamtlich in diesem Projekt engagieren möchten, können sich bei der Diakonie melden“, so Dietmar Kraul, Leiter der Diakonie in Höxter und Warburg. „Das Angebot ist nicht zu verwechseln mit der Telefonseelsorge. Sollten sich im Verlauf der Gespräche schwerwiegendere Probleme ergeben, die über die Corona-bedingte Einsamkeit hinausgehen, sind wir gerne bereit, den Betroffenen geeignete Hilfen und Unterstützungsangebote zu vermitteln“, erklärt Kraul.
Foto: Diakonie Kreis Höxter