NRW (red). Künftig sind zwei Vizeweltmeister im Winterdienst von Straßen.NRW unterwegs. Bei der dritten Internationalen Weltmeisterschaft im Schneepflug-Fahren in Danzig holten Reiner Dunker und Tim Petermann von der Straßen.NRW-Autobahnmeisterei Kamen Platz zwei, geschlagen wurden sie nur von Österreich. „Chapeau! Nicht nur aus Pyeongchang kommen jede Menge Medaillen, jetzt auch aus Danzig. Unser Winterdienst in Nordrhein-Westfalen ist Spitze, jetzt ist es amtlich“, freute sich Verkehrsminister Hendrik Wüst über die Nachricht.
Schnee liegt im winterlichen Danzig gerade nicht und doch dreht sich bei minus vier Grad alles um das Thema Winterdienst. Bei der Internationalen Winterdienst-Konferenz kommen Experten aus der ganzen Welt zusammen, um sich über neue Techniken, die Herausforderungen des Klimawandels oder modernes Winterdienstmanagement auszutauschen. In den Messehallen wird über vier Tage gefachsimpelt, auf dem Vorplatz waren die Praktiker gefragt. 21 Starter aus sieben Nationen haben um den Weltmeistertitel im Schneepflug-Fahren gerungen, Reiner Dunker und Tim Petermann von der Straßen.NRW-Autobahnmeisterei gehörten dabei zum Team Deutschland.
„Minus vier Grad, gefühlt minus zehn, windig“, meldet Tim Petermann am Morgen. Es hat leicht geschneit, doch zum Schneeschieben reicht die Menge nicht. Das ist auch gar nicht gefragt, als Petermanns Kollege Reiner Dunker sich um 10.10 Uhr für die Qualifikationsrunde hinter das Steuer setzt. Ein enger Parcours muss vorwärts und rückwärts durchfahren, verschiedene Objekte passgenau in ein Zielfeld geschoben werden. Ein Blindflug am Steuer, denn der große Pflug vorn am Fahrzeug schirmt den Blick auf die zu schiebenden Objekte ab. „Am schwierigsten war allerdings, den Pflug auf einem Punkt abzusetzen“, beschreibt Reiner Dunker die Herausforderung.
„Erste Durchfahrt 6:01 Minuten. Ein Fehler“, kommt kurz nach dem ersten Durchgang die Meldung aus Danzig. Ob diese Zeit gut oder schlecht ist, wissen Reiner Dunker und Tim Petermann da noch nicht, 19 Fahrer müssen noch auf die Strecke. Drei Stunden später ist die erste Hürde geschafft: Straßen.NRW ist im Finale. „Alle vier Fahrer aus dem deutschen Team sind weitergekommen“, sagt Reiner Dunker und bestätigt damit, dass Schneepflug-Fahren nicht nur etwas für Nationen mit viel Schnee ist. Während die anderen WM-Teilnehmer den Parcours durchfahren, bleiben Dunker und Petermann trotz eisiger Kälte an der Strecke stehen. „Da konnte man schon beim Zuschauen viel lernen, wenn die anderen mal einen Fehler gemacht haben.“ Tags zuvor das Team auch in den Messehallen unterwegs, um die dort ausgestellten neuen Fahrzeuge unter die Lupe zu nehmen. Für die beiden Praktiker ein lohnender Besuch.
Um 14 Uhr gehen die besten zehn Fahrer erneut auf die Strecke, um 15.30 Uhr weiß Reiner Dunker, dass er das Hemd noch einmal aus dem Koffer holen muss. Denn als Vize-Weltmeister wird er am Abend bei der großen Abschluss-Gala geehrt. Danach wird dann mit dem Team gefeiert. Bis in den frühen Morgen, „um vier Uhr geht der Flieger.“
Foto: Straßen.NRW