Höxter (red). Die Bürgermeister der OWL-Städte Detmold, Gütersloh, Herford, Höxter, Minden und Paderborn appellieren in gemeinsamen Schreiben an NRW Ministerpräsident Armin Laschet sowie an NRW Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, die Regelungen zur Öffnung von Geschäften so zu ändern, dass auch Handelseinrichtungen, die durch geeignete Absperrmaßnahmen ihre reguläre Verkaufsfläche auf unter 800 qm verringern, kurzfristig wieder betrieben werden dürfen.
Auf die Öffnung von Geschäften mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern hatten sich die Ministerpräsidentinnen und -Präsidenten vergangene Woche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel geeinigt. Die vorgenommenen Lockerungen würden auch von den Städten sehr begrüßt, heißt es in den Schreiben, die von Rainer Heller (Detmold), Henning Schulz (Gütersloh), Tim Kähler (Herford), Alexander Fischer (Höxter), Michael Jäcke (Minden) und Michael Dreier (Paderborn) unterschrieben sind.
Allerdings wird gerade die Öffnung der Geschäfte von den Bundesländern sehr unterschiedlich interpretiert. Beispielsweise in Rheinland-Pfalz, Hessen oder Niedersachsen dürfen auch größere Läden aufmachen, wenn sie ihre Verkaufsfläche begrenzen. In Nordrhein-Westfalen hatte die Landesregierung dies ausgeschlossen.
„Eine solche Ungleichbehandlung ist aus Sicht der betroffenen Geschäftsinhaber, aber auch aus unserer Sicht als in der Region Verantwortliche, nicht gerechtfertigt, insbesondere wäre auch hier sicherlich die Einhaltungsverpflichtung von bestimmten Abstands- und Hygieneregeln sicherstellbar“, schreiben die Bürgermeister: „Ein signifikanter Mehrwert für den Infektionsschutz ergibt sich durch diese Vorgabe nicht. Vielmehr führt sie zu Irritationen, Debatten, Unfrieden und mindert die Akzeptanz für die Maßnahmen insgesamt.“ Sie hoffen daher auf eine Änderung der Regelungen.
Höxters Bürgermeister Alexander Fischer erklärt dazu: „Wir müssen eine Benachteiligung unserer heimischen Wirtschaft vermeiden. Nur wenige Kilometer von Höxter entfernt, gibt es für die Geschäfte eine ganz andere Interpretation der Landesregierung. Wenn Shopping-Center und Möbelhäuser in NRW öffnen dürfen, sollte dies auch unseren Geschäften vor Ort unter Wahrung der notwendigen Vorkehrungen erlaubt sein. Ich hoffe, dass das Land hier schnell nachbessern.“
Fischer lobt gleichzeitig das Engagement, der Werbegemeinschaft und der Höxteraner Geschäfte. Diese hatte unter dem Motto „Surf nicht fort! Shop vor Ort!“ eine Gemeinschaftsaktion ins Leben gerufen, in der die Höxteraner Händler ihre Waren online oder mit einem Lieferdienst anbieten.
Er ruft die Bürgerinnen und Bürger auf: „Bitte nutzen Sie auch weiterhin diese Angebote und kaufen Sie lokal ein. Nur mit Ihrer Unterstützung und Solidarität für unsere Geschäfte können Sie dafür sorgen, dass wir auch weiterhin einen attraktiven Einkaufstandort in unserer Stadt erhalten.“