Kreis Höxter (red). Insgesamt gibt es in den Städten und Ortschaften im Kreis Höxter 163 Sirenen, die von der Kreisleitstelle in Brakel ausgelöst werden können. Mithilfe der Alarmsignale werden zum Beispiel die Feuerwehren und Löschgruppen alarmiert. „Bei einer drohenden Gefahrenlage warnen die Sirenen mit einem ganz speziellen Heulton aber auch die Bevölkerung“, erklärt Matthias Kämpfer, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr des Kreises Höxter. Um die Bürgerinnen und Bürger unter anderem darüber zu informieren, was in so einem Fall zu tun ist, hat der Kreis Höxter einen neuen Flyer herausgegeben. Er wird am kommenden Wochenende an alle Haushalte im Kreisgebiet verteilt. Auch wenn die ersten Stürme in diesem Jahr im Kreis Höxter vergleichsweise glimpflich verliefen: Das Potenzial schwerer Unwetter nimmt auch in der Region zu. „Umso wichtiger ist die Vorbereitung auf den Ernstfall. Egal ob über Sirenen oder digital über Smartphone-App: Unser Warnsystem kann im Ernstfall Leben retten“, sagt Landrat Michael Stickeln. „Mit ihrem lauten Ton verschafft sich eine Sirene zu jeder Tages- und Nachtzeit Gehör, auch wenn das Handy ausgeschaltet ist. Ihr Heulen erweckt Aufmerksamt und holt Menschen – wenn es sein muss – aus dem Schlaf. Das ist wichtig, denn schließlich sollen uns Sirenen vor Gefahren wie schweren Unwettern oder Hochwassern warnen und so Leib und Leben schützen.“
Im Kreis Höxter gibt es ein weitverzweigtes Netz von Sirenen, die alle zentral durch die Kreisleistelle in Brakel gesteuert werden. Über sie werden unter anderem die Feuerwehren und Löschgruppen alarmiert. Im Notfall kann mit einem speziellen Ton auch die Bevölkerung auf eine drohende Gefahr hingewiesen werden.
Im Ernstfall würde der auf- und abschwellende Heulton die Bürgerinnen und Bürger auffordern, das Lokalradio einzuschalten. Über Radio, Internet und weitere Kanäle würde die Bevölkerung über den Grund für die Warnung und über aktuelle Verhaltenshinweise informiert. Bei einer realen Gefahrensituation sollte das Radio angeschaltet bleiben, bis die Sirenen mit einem Dauerton Entwarnung signalisieren.
Neben den Sirenen ist die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, ein wichtiges Instrument, um die Bevölkerung zu warnen. „Über die App erhält man wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einen Großbrand direkt per Push-Mitteilung auf das Smartphone. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App integriert“, erläutert Matthias Kämpfer und bittet die Menschen im Kreis Höxter: „Abonnieren sie dort den Kreis Höxter und andere Orte, für die sie gewarnt werden möchten. Auf Wunsch warnt sie die Warn-App NINA auch für ihren jeweils aktuellen Standort. Dies ist zum Beispiel für die Urlaubszeit sehr sinnvoll.“
Um über die verschiedenen Maßnahmen der Alarmierung der Bevölkerung zu informieren, hat der Kreis Höxter einen neuen Flyer herausgegeben. Er wird in der kommenden Wochenend-Ausgabe der „OWZ zum Sonntag“ sowie der „Warburg zum Sonntag“ enthalten sein. Zudem liegt der Flyer in öffentlichen Gebäuden wie den Rathäusern aus. Auch im Internet ist er verfügbar unter der Adresse www.warnsysteme.kreis-hoexter.de.
Landrat Michael Stickeln: „Lesen Sie diesen Flyer bitte aufmerksam durch und beachten Sie die Verhaltensregeln! Trennen Sie die Seite mit den Erläuterungen zu den Sirenen-Tönen heraus und platzieren Sie sie gut sichtbar in ihrem Wohnbereich – etwa am Kühlschrank oder einer Pinnwand. Nutzen Sie die vorgestellte App-Lösung für ihr Smartphone, um im Ernstfall schnell gewarnt werden zu können. Und achten Sie in einer Gefahrensituation auf sich und auch auf ihre Nachbarn.“##### Zielgerichtetes Warnen durch das sogenannte „Cell Broadcast“
Eine weitere, wesentliche Verbesserung des zielgerichteten Bevölkerungsschutzes bietet das sogenannte Cell Broadcast. Es kann zukünftig genutzt werden, um Warnmeldungen an alle in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes befindlichen Mobilfunkendgeräte (Smartphone und konventionelles Handy) zu versenden. Auf diese Weise erhalten alle potenziell von einem Gefahrenereignis betroffenen Personen die Warnmeldung.
Foto: Kreis Höxter