Ovenhausen (red). Die Vertreter aller Vereine in Ovenhausen richten sich mit einem berührenden Brief an alle Bürger und Bürgerinnen. "Was wir lange für unmöglich gehalten haben ist leider bittere Wirklichkeit geworden. Gar nicht so weit weg von hier, mitten in Europa, ist Krieg, Die täglichen Nachrichten von Brutalität und unendlichem Leid in der Ukraine erschüttern, sie machen traurig und sie machen wütend. Und dabei bleibt uns nichts anderes als hilflos zuzusehen. Millionen von Menschen sind bereits auf der Flucht. Es sind Menschen – Menschen wie Du und ich. Menschen, die gestern noch in vertrauter Familie ein zu Hause hatten und jetzt über Nacht – nichts mehr. Und wir können davon ausgehen, es werden noch viele mehr werden. Schauen wir jetzt noch hilflos zu, so wollen wir dennoch nicht tatenlos bleiben, wenn Frauen mit ihren Kindern hier ankommen. Und sie werden kommen, davon müssen wir ausgehen. Einzig, wann die ersten hier eintreffen, wissen wir noch nicht.
Unsere ehemalige Schule wird wieder als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung stehen. Aktuell sind dort Handwerker eingezogen, die einen Heizungsschaden reparieren und danach die Räume wieder bewohnbar machen. Dies ist Pflichtaufgabe der Stadt Höxter, wie es auch Pflichtaufgabe der Stadt sein wird, die zu erwartenden Menschen bei Ankunft mit dem Nötigsten auszustatten.
Unerlässlich wird aber auch ehrenamtliches Engagement sein. Wir als Dorfgemeinschaft sind gefordert, uns auf den Tag der Ankunft der ersten Flüchtlinge vorzubereiten, um dann auch gezielt helfen zu können. Aus diesem Grund haben sich am vergangenen Samstag im Pfarrheim Vertreter aller Vereine getroffen und darüber beraten, wie wir uns auf den Tag X vorbereiten. Im Ergebnis wollen wir als Dorfgemeinschaft eine nachhaltige Hilfe aufbauen. Große Spendenbereitschaft am Anfang hilft leider nur für eine begrenzte Zeit.
Deshalb nun folgender Vorschlag: Unser Ziel ist es über einen längeren Zeitraum pro Einwohner in Ovenhausen pro Monat einen Euro zu akquirieren. Ovenhausen hatte zur Jahreswende 1055 Einwohner.
Wie wollen wir das erreichen?
Es ist bei der Caritas Ovenhausen ein Sonderkonto „Ukrainehilfe Ovenhausen“ , IBAN: DE 31 47260121 2720528402 eingerichtet. Wir möchten möglichst viele dazu bewegen, auf dieses Konto pro Monat einen kleinen Betrag (fünf oder auch zehn Euro) einzuzahlen. Ausgestattet mit Einzugsformularen werden wir sowohl in den Vereinen dafür werben aber auch von Haus zu Haus gehen und die gesamte Dorfgemeinschaft ersuchen, sich unserer Aktion anzuschließen. Jeder kann jederzeit und mit sofortiger Wirkung seine Einzugsermächtigung widerrufen. Anruf genügt (Telefon 1251).
Alternativ steht es Ihnen natürlich auch frei, per Dauerauftrag mit ein paar Euro dabei zu sein. Kassiererin bei der Caritas Ovenhausen ist Hildegard Ludwig. Sie wird zusammen mit den Caritasverantwortlichen hier im Ort das Spendenkonto verwalten. Auf Nachfrage können auch Spendenquittungen ausgestellt werden.
Jetzt noch Fragen? Telefon 1251 - Machen Sie bitte mit, helfen Sie uns bitte. Lassen Sie uns gemeinsam aus traurigen Augen leuchtende Augen machen, die dann hoffentlich irgendwann auch wieder lachen können. Warme Worte tun da sicherlich auch gut, sie reichen aber nicht. Finanzielle Hilfe ist unabdinglich. Wir werden in den nächsten Tagen damit beginnen, von Haus zu Haus zu gehen und um Unterstützung im Sinne dieses Schreibens bitten."