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Samstag, 02. November 2024 Mediadaten
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Foto von links: Kreisdirektor Klaus Schumacher, HVV-Vorsitzender Norbert Drews, Bürgermeister Daniel Hartmann, Ina Kreimer (Verbund Volksbank OWL), Dr. Michael Stoltz sowie Michael Funk vom Schloß Corvey am Arbeitsplatz von Hoffmann-Von-Fallersleben in Corvey

Höxter (TKu). Einen passenderen Redner für die 19. Hoffmann-Fallersleben-Rede am ersten Mai 2022 hätte sich Dr. Michael Stoltz vom Hoffmann-Von-Fallersleben-Arbeitskreis des Heimat- und Verkehrsvereins Höxter im Jubiläumsjahr von Corvey nicht vorstellen können. „1200 Jahre Corvey in diesem Jahr, das ruft nach einem Kleriker“, meint Michael Stoltz, der bereits seit sechs Jahren damit beschäftigt ist ist, den bekannten Theologen Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf für die HVF-Rede gewinnen zu können. Nun ist es soweit. Von der Hoffmann-Fallersleben-Rede gehe laut Bürgermeister Daniel Hartmann und Kreisdirektor Klaus Schumacher eine „enorme Strahlkraft“ aus, die von Corvey ausgesendet wird. Der Arbeitskreis HVF möchte mit dem gewonnenen Redner vor allem die Personenkreise aus den Spektren „Gesellschaft“, „Geschichte“ und „Religion“ ansprechen, so Stoltz. Angesprochen fühlen sollen sich insbesondere auch junge Menschen, wie der Sprecher des Arbeitskreises erklärt. Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf ist seit 2000 Ordinarius für Kirchengeschichte an der Westfälischen Universität Münster. Er stammt aus Wört im Ostalbkreis und studierte Katholische Theologie in Tübingen, wurde 1985 zum Priester geweiht und 1992 zum Professor für Kirchengeschichte ernannt. Als einer der wenigen Menschen dieser Welt besitzt er Zugang zum Vatikanischen Apostolischen Archiv (ehemals Vatikanisches Geheimarchiv). Wolf sei laut Michael Stoltz längst einer der renommiertesten Kirchenhistoriker weltweit, der mit vielen Preisen wie zum Beispiel dem Gutenberg-Preis oder dem Sigmund-Freud-Preis ausgezeichnet wurde.

Hubert Wolf legte in seinem Wirken zahlreiche Buch-Veröffentlichungen vor, die ihn weit über die Grenzen seines Fachs hinaus bekannt gemacht haben. Seit zwei Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der Rolle von Papst Pius XII. während der Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust. Aktuell sieht Wolf einen massiven Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche und fordert radikale Reformen, "sonst verkommt die Kirche zu einer fundamentalistischen Sekte", meint Hubert Wolf. Stoltz zog während der Vorstellung des Redners Parallelen zum Namensgeber der Rede, dem ehemaligen Bibliothekar von Corvey, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der in seiner Zeit nicht angepasst agierte, sondern kritisch das System hinterfragte. Aus theologischer Perspektive werde Hubert Wolf an die Verdienste Hoffmann von Fallerslebens erinnern. Der Wissenschaftler verknüpft dabei die Werte, für die Hoffmann von Fallersleben Zeit seines Lebens kämpfte. In seiner Rede werde der Theologe auch auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine eingehen, so Stoltz. Zu diesem Thema möchte der berühmte Theologe Hoffnung machen: „Der unrechte Krieg zeigt uns, wozu Menschen und Völker in der Lage sind, die sich diesen Werten verschrieben haben, so wie die mutigen ukrainischen Frauen und Männer, die dem Aggressor, der jedes Recht mit Füßen tritt, mutig und einig widerstehen“, heißt es von Hubert Wolf vorab in Bezug auf die Rede. Bürgermeister Daniel Hartmann sei ebenfalls stolz, dem Redner anschließend die Hoffmann-von-Fallersleben-Plakette verleihen zu dürfen.

Die 19. Hoffmann-von-Fallersleben-Rede wird am 01. Mai im Kaisersaal von Schloss Corvey gehalten. Beginn ist um 11 Uhr. Die musikalische Begleitung sei diesmal moderner ausgewählt worden, um auch jüngere Menschen damit anzusprechen, so Dr. Michael Stoltz. Eintrittskarten für die Fallersleben-Rede gibt es ab sofort gegen eine Spende bei der Tourist-Info im Historischen Rathaus in Höxter. Die Spenden fließen in den Krisenfond der Westfälischen Wilhelms Universität (WWU) Münster, um Studenten, Wissenschaftler und Angestellte der WWU aus den Ländern der Ukraine, Russland und Belarus zu unterstützen, damit die ihrer Tätigkeit weiter nachgehen oder um an diese Wechseln zu können.

Foto: Thomas Kube

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