Holzminden/Höxter (red). Für den Kraftfahrzeugverkehr ist die Weserbrücke in Höxter bereits gesperrt. In den nächsten Wochen wird die Sperrung auch für den Fuß- und Radfahrverkehr erfolgen. Für Einwohner, Gewerbe und Durchgangsverkehr führt die Umleitung zur Beeinträchtigung. Aber auch der Rettungsdienst ist von der Sperrung betroffen. Eine einfache Idee sorgt dafür, dass die rettungsdienstliche Notfallversorgung in der Samtgemeinde Boffzen weiterhin gewährleistet bleibt.
Die niedersächsischen Ortschaften Boffzen und Fürstenberg werden rettungsdienstlich von der Rettungswache Höxter versorgt. Daran ändert die Brückensperrung nichts, erläutert Stefan Fellmann, Ordnungsdezernent der Stadt Höxter: „Wie bereits bei der ersten Vollsperrung der Weserbrücke vor einigen Jahren wird die Versorgung durch den Rettungsdienst der Stadt Höxter durchgeführt. In enger Abstimmung mit dem Kreis Höxter als Träger des Rettungsdienstes wird ein Brücken RTW dafür verwendet. Dieser ist auf der anderen Weserseite im Bereich der ehemaligen Tankstelle „Star“ positioniert“.
Die Idee hierzu stammt von den Rettungsdienstkräften selbst, weiß Jürgen Schmits, Leiter des Rettungsdienstes Höxter zu berichten: „Das Verfahren hat sich bereits bei der letzten Vollsperrung bewährt. Zwar wird die vorgeschriebene Hilfsfrist auch bei einer Anfahrt über die Weserbrücke in Lüchtringen eingehalten, durch die Lösung mit dem Brücken RTW kann die Eintreffzeit jedoch kompensiert werden“.
Die gute Zusammenarbeit zwischen den Rettungsdiensten untereinander wird hier einmal mehr deutlich. „Der Rettungswagen wird vom Landkreis Holzminden zur Verfügung gestellt. Die Besatzung erfolgt im Bedarfsfall weiterhin durch den Rettungsdienst der Stadt Höxter“, erläutert Carsten Krüger, Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Holzminden.
Dass diese Art der Zusammenarbeit nicht zum ersten Mal zum Einsatz kommt, zeigt auch ein weiteres Beispiel. „Seit 2019 hat der Landkreis Holzminden eine provisorische Rettungswache in der ehemaligen Grundschule Stahle bezogen. Dies ist aufgrund der Vollsperrung der B83 bei Steinmühle notwendig, um die vorgeschriebenen Hilfsfristen für Einsätze in der Ortschaft Grave einzuhalten“, erklärt Manuela Schäfer, Ordnungsdezernentin des Landkreises Holzminden. Der Stadt Höxter ist man vor diesem Hintergrund dankbar, dass sie ein Ausweichquartier in Stahle zur Verfügung gestellt hat. „Diese Lösungen zeigen, dass Stadt- und Landesgrenzen im Rettungsdienst nur virtuell vorhanden sind“, sind sich die Verantwortlichen einig.
Und auch wenn die Weserbrücke nun für den Fußgängerverkehr gesperrt wird, bleibt es bei der praktischen Lösung mit dem Brücken RTW. Die fußläufige Überquerung der Brücke ist im Einsatzfall für die Rettungskräfte möglich.
Foto: Stadt Höxter