Höxter (red). Gemeinsam haben der Kreis Höxter und die Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge eine neue Kampagne zur Soforthilfe bei Schlaganfall gestartet. Die Aktion richtet sich gezielt an Fachkräfte im Bereich Gesundheit und Pflege. „An sie verteilen wir derzeit handliche Karten, die alle wichtigen Informationen kompakt zusammenfassen, um sie bei Früherkennung und der Einleitung notwendiger Maßnahmen zu unterstützen“, erklärt der Ärztliche Leiter Rettungsdienst beim Kreis Höxter, Dr. Hendrik Hinrichs.
Das Motto der Aktion lautet: „Time is Brain“, was übersetzt bedeutet: „Zeit ist Gehirn“. Denn der Zeitfaktor ist entscheidend. „Ein Schlaganfall ist ein Notfall, der sehr schnell behandelt werden muss. Dafür wollen wir sensibilisieren und mit der neuen Taschenkarte einen Leitfaden zum sofortigen Handeln anbieten“, betont der Chefarzt der Neurologie der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge am St. Ansgar-Krankenhaus in Höxter, Professor Dr. Mark Obermann. „Je schneller ein Patient behandelt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine bleibenden Behinderungen auftreten“, verdeutlicht der Neurologe, wie wichtig umgehende medizinische Hilfe ist. Jährlich werden in der Neurologie der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge knapp 750 Patienten behandelt, die einen Schlaganfall erlitten haben.
Damit alle notwendigen Informationen und Telefonnummern für die Fachkräfte jederzeit griffbereit sind, wurden sie auf einer Karte im Taschenformat (Pocketcard) zusammengefasst. Dies umfasst typische Symptome, die Notrufnummer 112 und wichtige Angaben für Leitstelle und Klinik. „Damit können die Fachkräfte umgehend die medizinische Rettungskette starten“, erklärt der Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit beim Kreis Höxter, Matthias Kämpfer. Die erste und wichtigste Maßnahme sei der sofortige Anruf bei der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst des Kreises Höxter unter der Telefonnummer 112. Das gilt auch bei unklarer Einschätzung der Symptome. „Wir sagen immer: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anrufen“, betont Kämpfer.
Die neue Taschenkarte wird derzeit kreisweit verteilt und richtet sich gezielt an Fachpersonal von stationären Pflegeeinrichtungen, ambulanten Pflegediensten, Praxen für Physio- und Ergotherapie sowie Rehakliniken, Krankenhäusern und Arztpraxen.
Foto: Kreis Höxter