Ottbergen (TKu). 1000 Euro Fördergeld vom Förderverein der Landesgartenschau war der Anstoß für ein ganz besonderes Gemeinschaftsprojekt in Ottbergen – der Apfelpfad. Mehrere hundert Meter ist er lang, der Apfelpfad Ottbergen, der sich über den Radweg am Anger von der Ortschaft bis zur Kläranlage erstreckt. Die Eröffnung wurde mit einem Apfelfest auf dem Festplatz gefeiert, zu dem etwa 200 Besucherinnen und Besucher erschienen waren. Mit dem Landesgartenschau-Lied der vierten Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Ottbergen unter der Leitung von Lehrerin Verena Kröger wurde es während der Eröffnung musikalisch. Die Schülerinnen und Schüler sangen „Mit einer Blume im Knopfloch“, mit dem sie den zweiten Platz beim LGS-Songcontest vor fast genau einem Jahr belegt haben. Das Eröffnungsband für den Pfad am Anger durchschnitt Bürgermeister Daniel Hartmann im Beisein der Initiatoren, der Landesgartenschau-Elfe Holli und unter Beifall der Besucherinnen und Besucher.
Der Apfelpfad entlang des Radweges besteht aus Infotafeln, Spielgeräten, unterschiedlichen Apfel-Skulpturen aus Holz sowie dem kleinen gelben Richard, der den Kindern erklärt, was auf einer Apfelwiese ökologisch so alles vor sich geht. Der gelbe Richard ist eine dem gleichnamigen Herbstapfel nachempfundene Apfelfigur. Der Apfel, der auch ein Stück Heimat sei, werde mithilfe des Apfelpfades auf interessante Weise erlebbar gemacht, was für die Landesgartenschau im nächsten Jahr ein weiteres Highlight bedeute, sagte Bürgermeister Hartmann. Viele der Besucherinnen und Besucher gingen nach dem offiziellen Teil auf dem Apfelpfad auf Entdeckungsreise. Dieser soll aber noch erweitert werden, wie die Ottberger LGS-Arbeitsgruppensprecherin Barbara Rüstemeier erklärt. „Wir möchten den Pfad gern erweitern, Spiel- und Sportmöglichkeiten auch für ältere Kinder schaffen und die Aufenthaltsqualität hier an der Nethe optimieren“, so Rüstemeier. An der Kuchentheke konnten die Besucher:innen ihre Ideen und Wünsche dazu zu Papier bringen.
„Die Idee zum Apfelpfad stammt von Katrin Schlüter von der Ottberger Dorfwerkstatt“, berichtet Barbara Rüstemeier. Mit weiteren Mitstreiterinnen habe Schlüter diese Idee dann ausgearbeitet und mit großer Unterstützung umgesetzt. Von der Idee bis zur Fertigstellung des Apfelpfades seien etwa anderthalb Jahre vergangen. Barbara Rüstemeier dankte allen freiwilligen Helferinnen und Helfern. Deren Arbeitsleistung sei mit Geld gar nicht zu beziffern, betonte die Arbeitsgruppensprecherin. Sämtliche Infotafeln, Spielgeräte, und Apfel-Skulpturen aus Holz entstanden in Eigenleistung, von der Fällung des Baumes für die Holzskulpturen bis zur Fertigstellung, sagte Rüstemeier. Ziel sei es von Anfang an gewesen, so viele Ottberger Bürgerinnen und Bürger wie möglich in das Projekt mit einzubeziehen, woraufhin die Initiatoren die Grundschule, den Kindergarten, die Vereine und die Lebenshilfe angesprochen haben, das Projekt zu unterstützen. Die Resonanz darauf war groß. Mit der Realisierung des Apfelpfades am Anger sei es den Ottbergerinnen und Ottbergern gelungen, ein Projekt zu realisieren, das sowohl der Kulturförderung, als auch dem Umweltschutz und der Landschafts- und Heimatpflege diene. Hartmann lobte das Projekt als ein „ganz besonderes Gemeinschaftsprojekt“, weil schon zu Beginn der Ideenumsetzung so viele Akteure eingebunden worden sind. Hartmann ergänzte: „Dieser Apfelpfad ist deshalb nicht irgendein Apfelpfad, sondern Ihr Apfelpfad. Vielen Dank schon mal an Sie alle für Ihr großes Engagement. In Zukunft wird jedoch nicht nur die Ottberger Dorfgemeinschaft von diesem Projekt profitieren. Als weiteres Highlight wird der Apfelpfad sicherlich auch viele Menschen aus den umliegenden Dörfern und Touristen in unserer Region begeistern und Ihnen den Apfel informativ näher bringen. Gerade im Hinblick auf die Landesgartenschau im kommenden Jahr erwarten wir in Höxter zahlreiche Gäste aus nah und fern“.
Nach der Erkundung des Apfelpfades wurde das Apfelfest gefeiert. Hier waren die Dorfgemeinschaft und die Vereine, wie die Feuerwehr, die Pfadfinder oder der Spielmannszug, mit Spielgeräten oder eigenen Ständen vertreten. Kinderspiele wie Apfellaufen (ähnlich wie Eierlauf), eine große Strohrutsche, Wasserspritzen und andere Spiele wurden gut angenommen. Bei einer Tombola gab es zahlreiche Preise zu gewinnen. Den Hauptpreis, ein junger Apfelbaum, ergatterte die sechsjährige Mailin aus Ottbergen. Im Rahmen dieses Apfelfestes fand auch eine „Apfel-Versteigerung“ auf der kirchlichen Wiese statt. „Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten – verkauft!“ Josef Ahrens versteigerte sämtliche Äpfel auf den Bäumen der Wiese gleich neben dem Festplatz – Baum für Baum. Diese Versteigerung finde einmal im Jahr statt, sagte Ahrens, beim Apfelfest wurde ihr aber eine ganz besondere Note verliehen.
Fotos: Thomas Kube