Höxter (TKu). Es ist nur eine kleine Aufmerksamkeit für alleinstehende Seniorinnen und Senioren, die ihre Wirkung aber nicht verfehlt: Fünf Schülerinnen der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule Höxter haben 120 Weihnachtskarten selbst gebastelt, gestempelt, bemalt und mit handschriftlichen Weihnachtsgrüßen versehen.
„Die Weihnachtsgrüße sind in erster Linie für die Seniorinnen und Senioren gedacht, die keine Angehörigen mehr haben und keine oder nur wenig Grüße zu Weihnachten erhalten“, sagt Pflegedienstleiterin Jessica Binder vom Nikolai-Altenheim in Höxter, wo insgesamt etwa 100 Bewohnerinnen und Bewohner zu Hause sind. Gleiches gilt auch für das Konrad-Beckhaus-Heim in Höxter mit gleicher Größe. Jeweils 60 Karten haben die Kinder und Jugendlichen der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule gemeinsam mit Lehrerin Sigrid Neitmann und den Verantwortlichen des Fördervereins der Schule an die beiden Seniorenheime übergeben. Mit involviert war auch die Arbeitsgemeinschaft „Jung trifft alt“ der zehnten Klassen der Realschule, in der zurzeit acht Schülerinnen aktiv sind und die von Sigrid Neitmann geleitet wird. Hin und wieder seien auch mal Jungs dabei, sagt AG-Leiterin Sigrid Neitmann.
Die AG „Jung trifft alt“ beschäftigt sich mit dem generationenübergreifenden Austausch zwischen Schülern und älteren Menschen, insbesondere aus den Höxteraner Seniorenheimen.
Die Schülerinnen und Schüler der AG besuchen die Heime und veranstalten Spielnachmittage mit den älteren Menschen, backen mit ihnen, unterhalten sie oder nehmen sie mit in die Innenstadt und aktuell auch zum Höxteraner Weihnachtsmarkt. Dazu haben die jungen Leute sogar einen sogenannten „Rollstuhlführerschein“ gemacht, um die Senioren in den Rollstühlen fachgerecht zu bewegen, wie Sigrid Neitmann erklärt. Bereut hat es die 16-jährige Sophie Reuter bislang nicht, in der Arbeitsgemeinschaft „Jung trifft Alt“ mitzuwirken – ganz im Gegenteil.
Es sei sehr interessant und mache Spaß, sich mit den älteren Menschen zu beschäftigen und sie zu unterhalten. „Die Senioren sind alle sehr freundlich und berichten aus ihrem Leben und somit über ihre Lebenserfahrungen. Auf der anderen Seite sind sie froh und dankbar, am Leben teilzuhaben und nicht auf dem Abstellgleis zu landen“, sagt Sophie Reuter. Während der Corona-Zeit waren die Besuche nicht möglich, umso mehr freut es Sophie Reuter und Merle List aus der AG, dass dies inzwischen wieder möglich ist. Sophie Reuter überlegt nun, nach der Schule einen sozialen Beruf zu ergreifen.
Fotos: Thomas Kube