Höxter (red). Das Radnetz des Kreises Höxter wird für den Alltag fit gemacht: Die Erarbeitung des Alltagsradverkehrskonzepts befindet sich in der ersten Phase. Nach einer gut besuchten Bürgerversammlung in der Stadthalle Brakel und einer vierwöchigen Online-Bürgerbeteiligung wurde mit der Prüfung des heimischen Radnetzes gestartet. Drei Teams mit jeweils zwei Fahrern testen aktuell die Wege und treten kräftig in die Pedale.
„Von den 800 Kilometern des zu prüfenden Straßen- und Wegenetzes sind seit Beginn des Jahres die Hälfte abgefahren worden“, berichtet die Leiterin der Abteilung Straßen des Kreises Höxter, Heike Lockstedt-Macke. Das Alltagsradverkehrskonzept, das bis Ende 2023 erarbeitet werden soll, wird mit breiter Bürgerbeteiligung und der Unterstützung eines Kasseler Planungsbüros erstellt. „Die Fahrten zur Arbeit, zur Schule zum Einkaufen oder zum Sport sollen im Kreis Höxter von den Ortschaften in die Städte über ein verkehrssicheres, zukunftsfähiges und komfortables Radverkehrsnetz mit entsprechenden Anbindungen zu Bussen und Bahnen ermöglicht werden“, erklärt der Projektverantwortliche Oliver Henneke von der Abteilung Straßen des Kreises Höxter. Auf die für touristische Zwecke und Freizeitfahrten gut ausgebauten Wegenetze des Kreises könne beim Projekt aufgebaut werden. Jetzt gelte es, das Radverkehrsnetz für die Anforderungen des Alltags fit zu machen. An erster Stelle stehe nun die Bestandsaufnahme des bestehenden Netzes. Viele Menschen könnten sich auch insbesondere aufgrund der neuen Elektromobilität, die ihnen Pedelecs und E-Bikes ermöglichen, einen Umstieg vom Auto auf das Fahrrad vorstellen. Das sei eine Erkenntnis aus der vierwöchigen Online-Bürgerbeteiligung des Kreises Höxter Ende des vergangenen Jahres gewesen. „Die Befragung war mit 400 Beiträgen sehr erfolgreich“, stellte die beauftragte Planerin Selina Holtermann vom Kasseler Planungsbüro „COOPERATIVE Infrastruktur und Umwelt“ heraus.
Die Befahrung des Radnetzes soll Ende März/Anfang April abgeschlossen werden. Prüfen, messen, fotografieren und testen – diese Anforderungen stehen auf der Agenda der drei Teams, die auf den Straßen und Wegen des Kreises Höxter unterwegs sind, ganz oben. „Die Daten werden direkt in unseren Karten digitalisiert“, berichtet Selina Holtermann. Nach der Prüfung beginnt mit besonderem Blick auf das Alltagsradwegenetz die Mängel- und Schwachstellenanalyse des heimischen Straßen- und Wegenetzes. „Auf Grundlage der Ergebnisse werden die weiteren Maßnahmen und Ziele abgeleitet“, so die Planerin. Im Rahmen der Maßnahmenentwicklung werde es eine weitere Online-Bürgerbeteiligung geben.
An das Regionale-Projekt „Radnetz OWL“ angekoppelt
Mit dem Alltagsradverkehrskonzept knüpft der Kreis Höxter an das Regionale-Projekt „Radnetz OWL“ an. In diesem haben die Kreise Höxter, Herford, Gütersloh, Lippe, Minden-Lübbecke, Paderborn sowie die Stadt Bielefeld gemeinsam ein Konzept für ein überregionales Pendlernetz mit OWL-weit einheitlichen Standards erarbeitet und den Anschluss zum ÖPNV auf den Prüfstand gestellt. Ziel ist der Aufbau eines hochwertigen Radnetzes für den Alltagsradverkehr, eine attraktive Fahrraderreichbarkeit in OWL sowie die Steigerung der Verkehrssicherheit.
Projektverantwortlicher und Ansprechpartner
„Wir möchten den Alltagsradverkehr verbessern und die Mobilitätsgewohnheiten zu einer nachhaltigeren Verkehrsmittelwahl hin zum Fahrrad positiv verändern“, sagt Oliver Henneke, der beim Kreis Höxter für das Projekt Alltagsradverkehrskonzept verantwortlich ist. Oliver Henneke ist unter Tel. 05271/9654511 oder E-Mail:
Foto: Kreis Höxter