Höxter (TKu). Seit einigen Wochen kursieren Gerüchte in Höxter, das die Weserbrücke in Höxter nach ihrer Sanierung aufgrund von Rissen im Beton auch weiterhin nicht befahrbar ist, oder gar abgerissen werden müsse. Beides hatte StraßenNRW bis zuletzt dementiert. Die Risse wurden zunächst als Aushärtungsrisse vermutet – das sind sie aber nicht. Für den Verkehr in diesem Jahr hat das allerdings große Auswirkungen: So bleibt die Regelung bestehen, dass Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen die Brücke nicht überqueren dürfen – insbesondere für die Landesgartenschau habe das Folgen. StraßenNRW erklärte, dass Fehler bei der Statik-Berechnung bei der etwa vier Millionen Euro teuren Brückensanierung gemacht worden sind. Nach eingehender Überprüfung eines von StraßenNRW eingesetzten Gutachters wurde festgestellt, dass die statische Berechnung durch den beauftragten Tragwerksplaner nicht ausreichend bemessen wurde. Um alle Fehler zu eruieren, müssen weitere Berechnungen und Arbeiten erfolgen, die jedoch erst nach der Landesgartenschau geschehen sollen. Momentan sei ein Statiker damit beschäftigt, ein Lösungskonzept zu erarbeiten, um die vorhandenen Defizite an den vier Seilverankerungen zu beheben, die durch den Gutachter ermittelt worden sind. Höxter-News sprach mit StraßenNRW-Sprecherin Christiane Knippschild, die auf die vorhandenen Konzepte verwies, die bis zur kompletten Brückensperrung für den Rettungsdienst und die Feuerwehr der Kernstadt Höxter gegolten haben. Momentan kommt die Feuerwehr der Kernstadt nur über Umwege ins eigene Stadtgebiet auf der anderen Weserseite. Auch für den Öffentlichen Nahverkehr hat das Folgen.
Für die Feuerwehr und den Rettungsdienst gebe es laut Knippschild Konzepte, die vor und nach der Komplettsperrung der Brücke gegolten haben. So müssen die Kräfte des Rettungsdienstes momentan über die Brücke zu Fuß laufen, um einen dort stationierten Rettungswagen zu besetzen. Vor der Komplettsperrung hatte der Rettungsdienst eine Ausnahmegenehmigung, die Brücke zu überqueren - die Feuerwehr jedoch nicht. Die Feuerwehreinsätze übernehmen derzeit die Wehren aus Boffzen und Lüchtringen anstatt des zuständigen Löschzuges der Kernstadt. Sehr wahrscheinlich bleibe es dabei, so Knippschild. Auch für den Busverkehr oder Wohnmobile über 3,5 Tonnen werde es voraussichtlich wohl keine Ausnahmegenehmigung geben, so Knippschild weiter, was natürlich dahingehend große Auswirkungen auf die Landesgartenschau in diesem Jahr habe, da wieder große Umwege in Kauf zu nehmen sind. Weil Lkws in der Vergangenheit versucht haben, die Brücke trotz Einschränkung zu überqueren, hält es die Sprecherin auch für möglich, dass erneut Verkehrsbeschränkungen an beiden Brückenköpfen installiert werden müssen.
Foto: Thomas Kube