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Freitag, 01. November 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Studierende des Fachbereichs Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) realisieren das künstlerische Gemeinschaftsprojekt mit dem Museum Schloss Fürstenberg und der Porzellanmanufaktur Fürstenberg als Teil der Themengärten auf der Landesgartenschau 2023 in Höxter.

Vertraut und doch so fremd wirken die Reihen aus Tellern und Platten der Porzellanmanufaktur Fürstenberg, die sich wie der Verlauf der Weser oder des Berglandes durch den Themengarten am Wall auf der anstehenden Landesgartenschau schlängeln. „Diese Verschmelzung von Handwerk und Natur lässt viel Spielraum für persönliche Interpretationen“, erklärt Dr. Christian Lechelt, Kunsthistoriker und Leiter des Museums Schloss Fürstenberg. „Die Idee war, das Porzellan der seit 1747 traditionell und regional verankerten Manufaktur Fürstenberg in einem neuen Kontext zu präsentieren und dabei die Sichtweise der Studierenden einfließen zu lassen.“

Im Zuge der Sonderausstellung des Museums Schloss Fürstenberg zum Thema „Lustgarten. Porzellan und Gartenkunst“ entstand die Idee des Porzellangartens auf der Landesgartenschau in Höxter. Der Entwurf stammt von Niels Finke, Student der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung im Rahmen des Ideenwettbewerbs unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Peter Rohler und Professorin Ute Aufmkolk. „Der Porzellangarten ist eine abstrahierte Darstellung der Naturschauspiele im Weserbergland. Die Tellerreihen verdeutlichen die Dynamik der Weser, werden mal zum schmalen Bach oder zum reißenden Fluss.“

Die Teller reihen sich aneinander wie eine Bahn aus Dominosteinen. Die Augen des Betrachters werden auf eine Reise geführt wie ein Stück Treibgut auf dem Fluss. Rund 1600 Porzellanteller wurden für das Projekt von der Manufaktur Fürstenberg gesponsert. Das besondere Material, auch weißes Gold genannt, besteht aus einer Mischung aus Kaolin (feiner weißer Ton), Quarz und Feldspat und wird bei sehr hohen Temperaturen (bis zu 1400 °C) gebrannt. Dadurch ist es äußerst temperaturbeständig und weist eine große Härte auf. Dabei wirkt es aber so zerbrechlich, ist sogar lichtdurchlässig. Dieser Kontrast spiegelt sich in dem ungewöhnlichen Kontext der Gartenlandschaft wider. Das Kunstwerk scheint fragil, aber jeder Teller ist unbeweglich und unsichtbar im Boden einbetoniert.

Die erste Phase des Aufbaus wurde in wenigen Tagen von Studierenden des Fachbereichs auf dem Gelände der Themengärten abgeschlossen. Selbst Schnee, Kälte und Nässe schienen weder Porzellan noch den fleißigen Studenten etwas auszumachen. Es folgt die Einebnung mit Substrat, welches anschließend mit Moos, Gräsern und weißen Tulpen bepflanzt wird. Das Grün unterstreicht die Assoziation zum Bergland an der Weser, der Flora am Gewässer, wohin die Tulpen ein weiches Pendant zum Porzellan der Tellerreihen bilden werden.

Der Porzellangarten ist nur eine von mehreren Ausstellungsflächen der „Grünen“ Studiengänge des Sustainable Campus der TH OWL auf der Landesgartenschau in Höxter. Entlang der Wege parallel zur Standmauer entstehen noch weitere Themengärten verschiedener Akteure, Themenspielplätze, Veranstaltungsstätten und Attraktionen. Die Landesgartenschau geht vom 20. April bis zum 15. Oktober und wird mehr als 1000 Veranstaltungen für Jung und Alt zum Lernen, Staunen und Erfahren bieten. Unter den ca. 400.000 erwarteten Besuchern wurden bereits über 20.000 Tickets verkauft. Näheres zum Programm, Anreise und zum Ticketvorverkauf finden Interessierte auf den Webseiten der Landesgartenschau.

Foto: TH OWL

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