Kreis Höxter (red). Weiße Blüten, ein dicker grüner Stängel mit kleinen roten Flecken und dazu große, gezackte Blätter – der Riesenbärenklau breitet sich aus und stellt dabei eine Gefahr für die Menschen und umliegende Pflanzen dar. Besonders ihr Saft kann bei Hautkontakt unter der Einwirkung von Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen führen. Der Kreis Höxter warnt deshalb vor dem Gesundheitsrisiko.
„Die Gefahr des Riesenbärenklaus, der wegen seiner Größe von bis zu vier Metern auch Herkulesstaude genannt wird, ist heimtückisch: Sein Pflanzensaft setzt nämlich den natürlichen Lichtschutzfaktor der menschlichen Haut herab, woraus sich Verbrennungen ergeben können“, erläutert Dr. Kathrin Weiß vom Kreis Höxter, Leiterin der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft. Unter Einfluss von Sonnenlicht entwickeln sich oft erst Stunden oder Tage nach dem Hautkontakt teils schmerzhafte Brandwunden und Blasen. Bleibende Hautschäden können die Folge sein. „Besonders für Kinder kann der Riesenbärenklau gefährlich werden. Es kommt schnell vor, dass sie zwischen den großen Gewächsen spielen oder die Pflanzen wegen ihrer großen Blüten pflücken“, warnt sie.
Einsatz gegen Ausbreitung
Auch an den Ufern der heimischen Gewässer hat sich dieser botanische „Eindringling“ ausgebreitet. „Aber nicht nur die Gesundheitsgefahr ist ein Problem. Auch die heimischen Pflanzen sind von der Riesenbärenklau bedroht“, erklärt Dr. Weiß. Bereits seit 2014 kümmert sich der Kreis Höxter um die Bekämpfung des Eindringlings. In den letzten Jahren wurde die Landschaftsstation im Kreis Höxter damit beauftragt, die Bedrohung für heimische Arten in den Schutzgebieten einzudämmen. Unterstützt wird das Vorhaben von vielen Ehrenamtlichen im Kreisgebiet, die ebenfalls seit Jahren den Riesenbärenklau bekämpfen. Auch Eigentümersind dazu angehalten, Riesenbärenklauen auf ihen Grundstücken zu beseitigen. Um Standorte der Herkulesstauden im gesamten Kreisgebiet zu erfassen und ihre weitere Ausbreitung zu verhindern, ruft der Kreis Höxter dazu auf, Bestände zu melden. „Bürgerinnen und Bürger sollten in Gärten oder auf Nutzflächen Ausschau nach dem Riesenbärenklau halten und aktiv dagegen vorgehen“, rät Dr. Weiß. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Der Kreis Höxter gibt daher auch Tipps, wie die Pflanze am besten bekämpft wird, ohne sich selbst zu gefährden.
Richtig bekämpfen
Absägen, ausstechen, entwurzeln – der Kreis Höxter empfiehlt, die Pflanze im April und Mai zu bekämpfen. Dabei muss der Wurzelstock ausgegraben und durchtrennt werden. Dies geschieht am besten noch vor der Blüte, spätestens aber, wenn die Samenbildung beginnt. Die Pflanzenreste können nach dem Abtrocknen kompostiert werden. Lediglich die Blütenköpfe müssen in einer Plastiktüte über den Hausmüll entsorgt werden. „Nur die Blüten abzuschneiden, hilft nicht“, so Dr. Weiß. „Denn der Riesenbärenklau kann sich schnell erholen und weitere Blüten nachbilden. Kommt eine Pflanze erst zum Blühen, werden an die 100.000 Samen im Umfeld verteilt. Diese Samen sind über viele Jahre keimfähig. Betroffene Flächen müssen deshalb über viele Jahre bekämpft und kontrolliert werden.“ Zu beachten ist zudem, dass keine Pflanzenvernichtungsmittel verwendet werden dürfen, denn außerhalb landwirtschaftlicher Nutzflächen, in Gewässernähe und im privaten Bereich ist ihr Einsatz verboten. Wer Fragen zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus hat oder Pflanzenstandorte melden möchte, wendet sich an den Kreis Höxter, Telefon: 05271 / 965-4213.
Infokasten
Schutzmaßnahmen beachten
Bei der Bekämpfung der Pflanzen sind dichte Kleidung, Handschuhe und Schutzbrille erforderlich. Hautkontakt mit den giftigen Pflanzensäften sollte unbedingt vermieden werden. Sollte es doch dazu kommen, muss die betroffene Stelle schnellstmöglich mit Wasser abgespült und vor Sonne geschützt werden. Zudem sollte man sich nicht zu lange in größeren Beständen aufhalten, da die Ausdünstungen der Pflanzen zu Schwindel, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen können.
Foto: Kreis Höxter