Höxter (red). Die Palliativversorgung von Menschen mit Demenzerkrankungen stellt Angehörige, ehrenamtlich Tätige, Pflegepersonal und Ärzte oft vor große Herausforderungen. Deshalb hat sie das Palliativ Care Netz im Kreis Höxter gemeinsam mit dem Netzwerk Pflege des Kreises Höxter zu einer Informationsveranstaltung in das Höxteraner Kreishaus geladen. Referent Dr. med. Jörg Eisentraut, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Palliativmedizin, erläuterte den rund 100 Gästen dabei unter anderem die typischen Symptome der Demenz in der letzten Lebensphase. Dazu zählte etwa die Unfähigkeit sich zu bewegen oder Stuhl und Harn zurückzuhalten.
„Besonders häufig treten auch Schluckstörungen auf, sodass die Patienten nicht mehr essen und trinken können“, so der Referent. Kritisch setzte er sich in seinem Vortrag auch mit der Legung einer Magensonde bei Demenzerkrankten am Lebensende auseinander.
Ein weiteres wichtiges Thema für Betroffene und ihre Angehörigen sei auch die Behandlung von Schmerzen im fortgeschritten Stadium der Erkrankung. „Da die Patienten häufig nicht mehr fähig sind, die Schmerzen durch Sprache zu äußern, sind Mediziner auf Angaben von Angehörigen und Pflegkräften angewiesen“, sagte Dr. Eisentraut.
Im Nachgang fasste Herr Dr. med Michael Stoltz, Vorstand des Palliativnetzes im Kreisgebiet, den Vortrag mit den Worten zusammen: „Zuwendung ist noch immer die beste Medizin.“ Dies belegten auch viele Studienergebnisse. Die Veranstaltung organisierte das Palliative Care Netz gemeinsam mit dem Netzwerk Pflege im Rahmen des Förderprogrammes „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“.
Hilfe bei der Pflege von Menschen mit Demenz
Das Palliative Care Netz im Kreis Höxter ist unter der 24-Stunden-Hotline 0800/6646840 zu erreichen. Bei Fragen rund um das Thema Demenz hilft die Senioren- und Pflegeberatungsstelle des Kreises Höxter gerne weiter (Telefonnummer: 05271/965-3130). Hier kann auch die Broschüre „Demenz-Wegweiser“ kostenfrei bestellt. Im Internet steht sie unter dem Link www.pflegeberatung.kreis-hoexter.de zum Download bereit.
Foto: Kreis Höxter