Höxter (red). Am Sonntag, den 25.06 findet von 14:30 bis 16:00 Uhr im Schöpfungsgarten auf der Landesgartenschau Höxter eine lyrisch-musikalische Reise mit dem bekannten „Pianisten aus den Trümmern“ Aeham Ahmad und dem Autor Andreas Lukas statt.
Die zurückliegenden Monate haben vieles verschoben, Gewohntes erschüttert. Das Leben hat sich verändert und ist in ein ungewohntes Licht gerückt. Wir erleben plötzlich eine andere Realität. Ob Natur, Klima, Erdbeben, Krieg, Gesellschaft, Leben usw. die Welt um uns herum erscheint verbogen. Sie wird dabei nicht unbedingt freundlicher. In solchen Perioden ist es für viele verlockend, entweder alles zu ignorieren, was um sie vor sich geht, oder sich an überholten Gewohnheiten und Vorstellungen festzuklammern.
Musik und Literatur können helfen und Antworten liefern. Damit verbindet sich eine Auseinandersetzung mit der Welt, ein Akt des Verstehens, Denkens, Urteilens. Genau hier setzt die lyrisch-musikalische Reise der beiden Künstler an mit dem Ziel, Menschen in ihrem Dasein und den Bedingungen des Daseins zusammenzuführen. In Wort- und Klangfarben wird das Hier und Jetzt reflektiert. Es bietet eine Form der Begegnung mit Akkorden und Worten.
Die Künstler wollen Brücken bauen und Hoffnung geben über kulturelle, nationale, politische, ethnische, religiöse und sonstige Grenzen hinweg und für ein Menschsein. Es stellt sich eine Verbindung zwischen verschiedenen Gesellschaften und Kulturen ein. Damit wollen die Künstler auch ein Plädoyer für eine offene und urteilsfreie Begegnung der Menschen geben.
Aeham Ahmad ist klassisch ausgebildeter Pianist. Klavier zu spielen und Musik zu machen ist für Aeham Ahmad so etwas wie ein „Zuhause“. Er wurde als „Pianist aus den Trümmern“ über die Grenzen von Deutschland und Europa bekannt. Als er in den Trümmern von Yarmouk sein Klavier in die Ruinen der Straßen schob, wurde er von dem Gedanken der Hoffnung für die Menschen getragen. Bei seinen Auftritten begeistert er immer wieder mit der Intensität Virtuosität seines Klavierspiels. Der palästinensisch-syrische Musiker aus Yarmouk/Damaskus hat den Beethovenpreis für Menschrechte erhalten.
Dr. Andreas Lukas, aufgewachsen im Saarland, promovierte in Politikwissenschaft. Er ist Autor, freier Journalist, Mitglied und Juror der literarischen „Gruppe 48“. Sein zweiter Roman „Die ungleichen Gleichen“, die Begegnung zweier junger Menschen, sie auf dem Lande aufgewachsen, er Flüchtling, führte ihn mit dem Musiker aus Damaskus zusammen. Daraus ist das gemeinsame Buch TAXI DAMASKUS entstanden, das auch in einer italienischen Ausgabe erschienen ist. Beim Hildesheimer Literatur-Wettbewerb 2022 gewann er den Publikumspreis. Corona hat ihm auch die Lyrik eröffnet. In den Stücken werden Beziehungsgeflechte zu den unterschiedlichen Facetten unserer Gegenwart erfahrbar. Sein erster Lyrikband erscheint 2023.
Die Veranstaltung ist Teil des bunten Programms des interreligiösen Schöpfungsgartens. Als Gemeinschaftsprojekt der in Höxter ansässigen Religionsgemeinschaften, in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Höxter, lädt der Schöpfungsgarten ein zum Dialog und zur Auseinandersetzung mit Themen, die alle Religionen gemeinsam betreffen, besonders dem Thema „Schöpfung“. Der Schöpfungsgarten und sein Programm wird vom Ev. Kirchenkreis Paderborn getragen und maßgeblich mitfinanziert durch Mittel aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung des ländlichen Raums.
Foto: Evangelische Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter