Höxter (red). Das außergewöhnliche Gefährt des Umweltaktivisten Louis Palmer macht am Dienstag Station auf der Landesgartenschau. 250 Höxteraner Schüler werden sich das autarke Tinyhaus mit ausklappbaren Flügeln ansehen und einen Klimaparcours absolvieren.
Ein ungewöhnlicher Schmetterling auf Weltreise landet im Höxteraner Gartenschaupark. Der „Solar Butterfly“ des bekannten Umweltaktivisten Louis Palmer aus Luzern sieht aus wie ein riesiges Insekt und macht auf seinem Weg rund um den Globus am Dienstag Station auf dem Weserfestplatz nahe Schloss Corvey. Das solarbetriebene Tinyhaus gezogen von einem Tesla ist autark, es produziert mit seinen Solarpanels die nötige Energie fürs Wohnen und die Fortbewegung. Louis Palmer will damit auf Lösungen gegen den Klimawandel aufmerksam machen. Seit einem Jahr ist er mit dem Solar Butterfly unterwegs. Am Dienstag, den 16. Mai, steht er ab 9.00 Uhr nahe des Archäologieparks im Gartenschaugelände.
Der innovative „Schmetterling“ kann seine Flügel auf eine Fläche von 120 Quadratmetern ausklappen, dadurch entsteht ein Solarkraftwerk von 24 Kilowatt. Das erzeugt genügend Strom für täglich bis zu 300 Kilometer Autofahrten mit dem Tesla und für das Tinyhaus, das mit Küche, Dusche und Büro ausgestattet ist. Mit dem Solar Butterfly sollen sechs Kontinente und 90 Länder in vier Jahren bereist werden. Die Mission: Dabei gemeinsam mit den Menschen 1000 Ideen suchen, um die globale Erwärmung zu stoppen.
Louis Palmer ist ein Boschafter für saubere Energien. Sein Credo lautet: "Die Welt ist voller Lösungen." Der Schweizer hat schon einmal den Erdball mit einem Solartaxi umrundet und dabei 1.000 Menschen chauffiert, darunter auch den damaligen UNO-Generalsekretär Ban-Ki Moon. Das Solar-Butterfly-Team will auf kreative Klimaschutz-Ideen rund um den Globus aufmerksam machen.
Es ist also die wahrscheinlich größten Nachhaltigkeitstour der Welt: Regina Roos, Projektmanagerin bei „Solar Butterfly“ sagt: „Tun ist das Stichwort für aktives Verändern - nachhaltig und kreativ." Bei dem Stopp in Höxter steht der Anruf-Bus Holibri im Fokus. Der On-Demand-Van ist seit Dezember 2021 mit großem Erfolg unterwegs und gilt als Modellprojekt für den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum.
„Der Solar Butterfly passt übrigens auch ganz hervorragend zur Landesgartenschau“, betont Geschäftsführerin Claudia Koch. Nur wenige Schritte entfernt im Archäologiepark wurden ökologisch wertvolle Magerrasenflächen eingesät. „Die Flächen werden demnächst bunt blühen, zahllose Insekten nähren und vor allem Schmetterlinge anlocken.“ Außerdem seien auf den für die Region typischen Kalkmagerrasen seltene Pflanzen beheimatet, sogar einige wilde Orchideenarten. Solche Kalkmagerrasen gibt es beispielsweise entlang der Diemel oder auch an den Steilhängen rings um Beverungen-Dalhausen. „Wir leisten im Archäologiepark der Landesgartenschau also einen Beitrag zum Naturschutz“, sagt Claudia Koch.
Etwa 250 Höxteraner Schüler werden am kommenden Dienstag den Klimaparcours des „Solar Butterflys“ absolvieren. Nachmittags ist um 14 Uhr eine Talkrunde vorgesehen. Louis Palmer wird mit Vertretern der heimischen Industrieunternehmen Arntz Optibelt (Höxter) und Phoenix Contact (Blomberg) sprechen, die sich auf den Weg zur CO2-Neutralität gemacht haben. Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann wird über die Klimaschutzbemühungen in seiner Kommune berichten.
Foto: Solar Butterfly