Höxter (TKu). „Mental Health ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, es ist die Anwesenheit von Gesundheit!“. Nicht zuletzt wegen Corona oder weil die Menschen älter werden, wird geschätzt, dass neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz bis zum Jahr 2030 um mehr als 50 Prozent zunehmen werden. Um dem entgegenzuwirken, ist „Mental Health“ entwickelt worden auf Basis der Sport- und Neurowissenschaften, worüber Dr. Thorben Hülsdünker am vergangenen Wochenende als Referent einen sportlichen Fachvortrag im Rathaussaal in Höxter gehalten hat auf Einladung von Marten und Moritz Lange von der Langefit GbR. Etwa 70 Interessierte waren erschienen, um diesen kostenlosen Vortrag des 34-jährigen Studiengangsleiters des Masterstudiengangs „Sport and Exercise Science“ und Forschungsgruppenleiter für den Fachbereich „Neurophysiology and Motor Control“ anzuhören. Als Sport- und Neurowissenschaftler beschäftigt sich die Forschung des mehrfach ausgezeichneten Dr. Thorben Hülsdünker mit der Interaktion zwischen Kognition, Bewegung und Gehirn. Die Anwesenden waren sehr begeistert von dem Vortrag des Experten und arbeiteten eifrig mit. Hülsdünker zeigte Lösungen mit einer Mischung aus kognitivem und körperlichem Training, um die Leistung des Gehirns zu steigern und Stress zu reduzieren. Aber auch Tests wurde das Publikum unterzogen, um zu sehen, wie es um den eigenen mentalen Gesundheitszustand bestellt ist.
„Mental Health beginnt im Gehirn - Effektives Gehirntraining auf Basis der Sport- und Neurowissenschaften“: Die Begrifflichkeit „Mental Health“ ist schon seit Langem im englischsprachigen Raum in Verbindung mit psychischen Störungen geläufig. In deutschsprachigen Ländern etablierte sich der Begriff erst im letzten Jahrzehnt als ein eigenes Konzept. Das Konzept spiegelt eine veränderte Betrachtungsweise zum Thema „psychische Probleme“ wider. Hinter der Beschreibung „Mental Health“ verbergen sich viele verschiedene Faktoren. Die mentale Gesundheit wurde zuerst von der Weltgesundheitsorganisation (=WHO) definiert, die auf ein erweitertes Verständnis zum Thema Gesundheit hinweisen wollte. In der heutigen Zeit versteht man unter Mental Health nicht nur das Fernbleiben psychischer Störungen und Beeinträchtigungen, sondern auch ein Zustand des angenehmen Wohlbefindens. Der Begriff „Psychische Gesundheit“ dient oft als Synonym für „Mentale Gesundheit“. Das Konzept der mentalen Gesundheit beinhaltet sowohl persönliche Aspekte, wie emotionale Zustände und Zufriedenheit, als auch soziale Einflüsse des Zusammenwirkens zwischen Umwelt und Mensch. Folgende Grundannahmen seien laut Hülsdünker elementare Bestandteile für ein erweitertes Verständnis von Mental Health: Mentale Gesundheit ist ein wichtiger Teil des allgemeinen Gesundheitszustandes. Mental Health beschreibt nicht nur die Abwesenheit von psychischen Störungen und Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen und Burnout.
Psychische Gesundheit schließt vor allem positive Faktoren ein: Arbeitszufriedenheit, Wohlbefinden, Engagement, individuelle Ressourcen. Mentale Gesundheit ist nicht nur eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe am Arbeitsleben, sondern besonders für die Teilhabe am sozialen Leben. Das Thema Gehirnleistung und die drastische Zunahme an psychischen Erkrankungen beträfe mittlerweile (fast) alle Altersklassen und sei nach den orthopädischen Erkrankungen mittlerweile an zweiter Stelle der Gründe für Krankschreibungen, so Dr. Thorben Hülsdünker. Diese drastische Entwicklung stehe im Zusammenhang mit dem Alltag der Menschen, der sich stetig in einem schnellen Wandel befinde. 78 Prozent aller Arbeitsplätze seien mittlerweile vor einem Bildschirm, rund 50 Prozent der Kinder in Deutschland seien bereits kurzsichtig. „Wir schauen im Schnitt mehr als drei Stunden pro Tag in unser Smartphone und rund 87 Prozent der Menschen in Deutschland sind gestresst“, ergänzt der Experte während seines zweistündigen Seminars, in dem er mit dem Thema „Mental Health“ gezielte Lösungen ansprach. Fünf Punkte sollten die Teilnehmenden nach dem Seminar mit nach Hause nehmen: 1. Das Gehirn ist ein entscheidender Faktor für die mentale Gesundheit (Mental Health), 2. Wie ein Muskel kann auch ein Gehirn trainiert werden, 3. Klassisches „Brain Training“ am Computer oder Tablet verbessert häufig nur die Leistung in der trainierten Aufgabe, 4. Eine Kombination aus kognitivem und körperlichem Training kann die Leistung des Gehirns steigern und Stress reduzieren sowie 5. Als Bestandteil eines ganzheitlichen Trainingskonzeptes bietet Vikomotorik-Training enormes Potenzial zur Verbesserung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Marten und Moritz Lange von LangeFit in Höxter waren ebenfalls unter den Zuhörerinnen und Zuhörern und begeistert von dem Konzept „Mental-Health“ des Experten Dr. Thorben Hülsdünker. Für weitere Informationen zu diesem Thema stehen auch Marten und Moritz Lange jederzeit Rede und Antwort bei LangeFit in der Lütmarser Str. 60 in Höxter.
Fotos: Simone Kube