Höxter (TKu). Mit einer eigenen kleine Genussmeile präsentierte sich der Landfrauen-Stadtverband Borgentreich am Wochenende bei „Wir vom Land“ auf der Landesgartenschau in Höxter (30.9. / 1. 10.). Rund um den Apfel gab es viel zu erleben wie Apfelschälwettbewerb, Showcooking und Tastings der kulinarischen Leckereien vom klassischen Apfelstreuselkuchen bis hin zum Apfelweinkuchen. Dazu bereiteten die Landfrauen Apfelkompott zu, wobei man den Damen genau auf die Finger schauen konnte, ebenso wie beim Auspressen der Äpfel zu Apfelsaft. Sie gaben viele Ideen wie sich Äpfel vielseitig verwerten lassen. Erprobte Rezepte der Landfrauen vom Apfelsirup bis zum Bratapfelgelee konnten abfotografiert oder gegen eine kleine Spende für das Frauenhaus in Höxter erworben werden.
Damit wollten die Landfrauen für das heimische Obst werben, das viele gesunde Inhaltsstoffe beinhalte wie Provitamin A, B-Vitamine und Vitamin E, wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium, leicht verdauliche Kohlenhydrate sowie den Ballaststoff Pektin, hieß es von Rita Schlüter vom Landfrauen-Stadtverband Borgentreich.
Obstbäume bereits seit Jahrtausenden Begleiter des Menschen
Man pflanzte Obstbäume in der Nähe der Siedlungen, in Hausgärten, auf Wiesen, Feldrainen und Straßen und wusste ihr Obst vielseitig zu verwenden. Doch in den vergangenen Jahrzehnten wurden die Obstbäume auch im Kreis Höxter meist sich selbst überlassen und nicht mehr gepflegt.
Beim Aktionswochenende „Alles rund um den Apfel“ auf der Landesgartenschau wollten die Landfrauen zusammen mit den Obstwiesenberatern des Kreises Höxter das Thema „Apfel“ und „heimisches Obst“ wieder verstärkt in den Fokus rücken.
Obstwiesenberaterin Marie-Luisa Eickmeier-Ehrlich vom Kreis Höxter hat dazu 60 Apfelsorten aus dem Südkreis zur Landesgartenschau mit nach Höxter gebracht. Diese stammen alleine aus den drei Südkreis-Ortschaften Hohenwepel, Menne und Nörde von den ihr bekannten Obstwiesen. Alphabetisch in Körben aneinander gereiht konnten die Besucherinnen und Besucher die mitgebrachten 60 Äpfel- und 16 Birnensorten aber nicht nur anschauen, sondern auch teilweise verkosten. „Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich auch noch mehr Äpfelsorten auftreiben können“, sagte Eickmeier-Ehrlich. Darüber hinaus konnten Apfelproben abgegeben werden, die am 13. Oktober von einem sogenannten Pomologen bestimmt werden. Jede Apfelsorte habe ihre eigenen Bestimmungsmerkmalen, die sich von Laien oftmals nur sehr schwierig unterscheiden ließen, so die Beraterin.
Der Kreis Höxter sei einer der Kreise von NRW, die beim Apfelbaumbestand mit am besten bestückt sei, wie aus einer 20 Jahre alten Erhebung hervorgehe. Leider sei damals aber auch festgestellt worden, dass der Pflege- und Erhaltungszustand der Bäume auf den Wiesen erschreckend sei und das habe sich bis heute nicht verbessert, meint Marie-Luisa-Eickmeier-Ehrlich. „Aus diesem Grund gibt es inzwischen auch die Obstwiesenberater, die zur Zeit dabei sind, sich weiter zu vernetzen, um das Thema Pflege und Erhalt der Obstbäume verstärkt in jede Kommune hinein zu tragen.
Je ungepflegter ein Baum ist, desto geringer ist auch seine Lebenserwartung. Ein gut gepflegter Baum verfügt über eine Lebenserwartung von bis zu 150 Jahren und ein Birnenbaum bis zu 300 Jahren“, sagt Eickmeier-Ehrlich, die dazu ergänzt: „Die Pflege der Bäume fängt beim Pflanzen an“. Die ausgebildeten Obstwiesenberater kennen alle Pflegetipps. Sie sind über die Internetseite des Kreises Höxter unter www.kreis-hoexter.de erreichbar für sämtliche Fragen rund um die Obstbäume und dessen Pflege.
Foto: TKu