Höxter (red). Die Automatisierung von Arbeitsschritten oder der Einsatz von Informatik und Ingenieurwesen haben die Arbeit in der Landwirtschaft nachhaltig verändert. Dies spiegelt sich auch in Bildungseinrichtungen oder Hochschulen wider. Davon konnte sich am 9. November Dr. Martin Berges ein Bild machen. Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl hatte den Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf den Sustainable Campus Höxter der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) eingeladen.
Junge Menschen können hier sozusagen die Zukunft der Landwirtschaft oder auch die Landwirtschaft der Zukunft studieren sowie deren praktische Anwendung erlernen. Besonders der in der Bundesrepublik einmalige Studiengang „Precision Farming“ beweist, wie Digitalisierung und Landwirtschaft ertragreich Hand in Hand gehen. Der Studiengang unter Leitung von Professor Dr. Burkhard Wrenger befindet sich inzwischen im sechsten Jahrgang. Neben Grundlagen in den Agrarwissenschaften –Schwerpunkt Pflanzenbau – vermittelt er vor allem Wissen in der Informatik und digitalen Landtechnik.
„Die Digitalisierung kann und wird starke Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Landwirtschaft liefern. Diese Herausforderungen lassen sich aber nur mit top ausgebildeten Landwirtinnen und Landwirten bewältigen. Deshalb ist es dem Land Nordrhein-Westfalen wichtig, eine zeitgemäße Aus- und Fortbildung in der Landwirtschaft zu unterstützen, zum Beispiel durch Studiengänge wie ‚Precision Farming‘ an der TH OWL. Hier werden junge Menschen vorbildlich auf die künftigen Aufgaben in der Agrarwelt vorbereitet. Die Angebote der Hochschule lenken in eine erfolgreiche Zukunft, denn gut ausgebildete junge Menschen mit einem umfangreichen digitalen Verständnis haben in der Landwirtschaft herausragende Chancen“, betonte Dr. Martin Berges.
Bei seinem Besuch auf dem Campus in Höxter informierte sich der Staatssekretär über die beiden Fachbereiche Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik beziehungsweise Landschaftsarchitektur und Umweltplanung und die einzelnen Studiengänge, zudem wurde der Versuchshof Domäne Corvey besucht.
Die Machbarkeitsstudie „Campus Corvey“ bezeichnete Hochschulpräsident Professor Krahl als Meilenstein für die Stärkung des Standorts Höxter. Die TH OWL benötige dringend eine Science-to-Business-Fläche, um die Kooperation mit der Wirtschaft zu stärken. Um sich in Höxter entsprechend weiterentwickeln zu können, soll der Sustainable Campus Höxter ins Weltkulturerbe Kloster Corvey umziehen. „Dieses große Zukunftsprojekt ist nur mit breiter Unterstützung aus Düsseldorf und Berlin möglich“, stellte Professor Krahl fest. Die Mehrkosten gegenüber der Sanierung des Bestands seien „bestens investiertes Geld im ländlichen Raum, um dessen Potenzial vollumfänglich zu entfalten.“
Der Austausch zeigte: Viele technische Lösungen in der Landwirtschaft sind heute bereits Realität, doch manche Herausforderungen sind noch zu meistern. Die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe bündelt hierzu auf unterschiedlichen Feldern entsprechende Lehrangebote. Das sind neben dem Studiengang „Precision Farming“ in Höxter die Fachbereiche „Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik“ unter der Leitung von Dekan Professor Dr. Ralf Hesse sowie die „Landschaftsarchitektur und Umweltplanung“ unter der Leitung von Dekan Professor Dr. Ralf Steffen. Die Standortleitung hat Professor Dr. Stefan Wolf inne.
Foto: TH OWL