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Dienstag, 05. November 2024 Mediadaten
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Der Vorstand des Fördervereins zieht zusammen mit der Standortleiterin Annika Pröbe und dem Kurator der neu konzipierten Dauerausstellung, Professor Dr. Christoph Stiegemann, eine Erfolgsbilanz. Im Bild Michael Koch (von links, Schriftführer des Fördervereins), Monsignore Andreas Kurte (stellvertretender Vorsitzender), Annika Pröbe, Friedhelm Meyer (Schatzmeister), Professor Stiegemann, Rudolf Jäger (Vorsitzender) und Martin Bienen (stellvertretender Schatzmeister)

Höxter (red). Die Herzkammer der Welterbestätte Corvey, das karolingische Westwerk, und auch die Dauerausstellung über das Jahrtausend der Mönche im Schloss haben eine museumsdidaktische Zeitenwende erlebt. Diese attraktive Aufwertung mithilfe des Einsatzes digitaler Tools ist auch dem „Förderverein Karolingisches Westwerk Corvey“ zu verdanken.

Was der kleine, aber schlagkräftige Verein in den vier Jahren seines Bestehens für Corvey erreicht hat, ist enorm. Dieses Fazit haben der Vorsitzende Rudolf Jäger und seine Mitstreiter während einer Vorstandssitzung in der Welterbestätte gezogen. Voller Tatendrang schauen sie aber auch nach vorne. „Wir möchten neue Mitglieder gewinnen und uns weiterhin aktiv einbringen“, signalisieren Rudolf Jäger und der zweite Vorsitzende, Monsignore Andreas Kurte.

Erhalt der Bausubstanz bleibt Daueraufgabe

Die Unterstützung der Corvey-Begeisterten wird stets hilfreich sein. Denn die Fortentwicklung und publikumswirksame Erschließung des einzigen Welterbes in Westfalen bleiben herausfordernd. Außerdem muss die sensible Bausubstanz im Westwerk, die das Weserkloster zum Welterbe adelt, restauratorisch gesichert und in ihrem Erhaltungszustand permanent überwacht werden. Hier sind Fachleute mehrerer Disziplinen beteiligt. Standortleiterin Annika Pröbe hatte in ihrem „Zeitreise“-Vortrag im Rahmen des Jubiläumsprogramms zum 1200-jährigen Bestehen der Benediktinerabtei im September 2023 sehr informativ dargestellt, was stets zu tun ist, um die hochbedeutenden Wandmalereien aus der Erbauungszeit des Westwerks zu sichern.

Hier ist Corvey durchaus vergleichbar mit den Dombauhütten berühmter Kathedralkirchen wie dem Kölner Dom. Umso glücklicher sind Annika Pröbe und die Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus darüber, den Förderverein als starken Partner an der Seite zu haben.

Die kleine Gemeinde trägt als Eigentümerin des Westwerks und der Abteikirche für dieses Kulturdenkmal von Weltrang Verantwortung. Die fragmentarisch erhaltenen karolingischen Architekturzeugnisse, die es zu schützen gilt, erblühen im Johanneschor im Rahmen von Führungen auf dem Bildschirm eines Tablets in ihrer ursprünglichen Farbigkeit virtuell neu. Der Förderverein hat sich in dieses Projekt ebenso eingebracht wie in den durchgreifenden Relaunch der Dauerausstellung unter der Ägide des ehemaligen Direktors des Erzbischöflichen Diözesanmuseums, Professor Dr. Christoph Stiegemann. Rudolf Jäger und seine Mitstreiter haben Fördermittel für fesselnde digitale Einblicke in 1000 Jahre Klostergeschichte im Rahmen der Schau im Schloss generiert. Dem Verein ist es zu verdanken, dass die NRW-Stiftung, die Bank für Kirche und Caritas und die „VerbundVolksbank OWL Stiftung“ sich mit Finanzmitteln großzügig eingebracht haben. „Wir hoffen, dass die neue Dauerausstellung und die digitalen Angebote die Besucherzahlen in Corvey nachhaltig erhöhen“, so der Vorstand.

Filmprojektion nimmt Gäste mit ins benediktinische Leben

Ein weiteres digitales Highlight hat der Verein ebenfalls unterstützt: Zum zehnten Jahrestag der Welterbe-Anerkennung Corveys am 21. Juni geht die fesselnde Filmprojektion auf der intelligenten Glaswand zwischen Westwerk und barocker Abteikirche an den Start. Das Berliner Studio „Tamschick Media+Space“ hat in Zusammenarbeit mit Professor Stiegemann, Leiter des wissenschaftlichen Kompetenzteams der Kirchengemeinde Corvey, einen Film kreiert, der die Gäste im Rahmen von Führungen geradezu hineinzieht in das benediktinische Leben dieses Klosterortes.

Der Film endet mit dem Untergang der karolingischen Basilika im Dreißigjährigen Krieg. Eine Flammenwand setzt die Verheerungen dieses Krieges in Corvey ins Bild – nicht ohne den mittelalterlichen Kirchenbau in seiner Schlichtheit und seinem homogenen Zusammenspiel mit der Erdgeschosshalle des Westwerks originalgetreu zu visualisieren. Im Johanneschor erblüht die karolingische Basilika dann von oben aus. Auf dem Bildschirm des Tablets verschwindet die Orgelrückwand und gibt den Blick hinunter in die Kirche frei.

Viel eindrücklicher und zeitgemäßer als vorher erschließt sich die Bedeutung und Geschichte Corveys dank dieser neuen digitalen Angebote. In der Dauerausstellung gehen Visualisierungen und Medienstationen mit der Kontextualisierung kostbarer Exponate aus dem Besitz der Kirchengemeinde einher. Die ersten Gäste seit dem Start am 23. März sind begeistert. Der Förderverein hat für die Schau und auch für die Filmprojektion im Westwerk und die Tablet-Führungen im Johanneschor die Anschaffung von Headsets unterstützt. „Sie gehören heute zum Standard“, sagt Rudolf Jäger.

Kunstprojekt richtet Scheinwerfer auf barocke Abteikirche

Für das Jubiläumsjahr 2023 mit seinen Highlights haben die Aktiven ebenfalls Fördermittel generiert. Auch unterstützen sie die Festschrift, die dieses besondere Jahr dokumentiert und im Juni erscheinen soll.

Aber auch für das laufende Jahr, den Spätsommer, haben Professor Stiegemann und die Kirchengemeinde noch ein Glanzlicht im Köcher. Dieses Kunstprojekt wird den Scheinwerfer auf die barocke Abteikirche richten. Einzelheiten verrät der Kunsthistoriker und ehemalige Museumsdirektor noch nicht. Nur so viel: Der Förderverein ist als Partner im Boot. 

Foto: Kirchengemeinde Corvey

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