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Mittwoch, 06. November 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Die Rosen duften und die lila-blauen Allium-Bälle thronen noch majestätisch über den Beeten vor der traumhaften Schlosskulisse: Er betört die Sinne –  der Remtergarten des Huxarium Gartenpark Höxter blüht soweit das Auge reicht. „Man muss das jetzt einfach genießen“, sagt Magdalene Winkelhorst, die mit dem Gärtnerteam den Klostergarten am Welterbe Corvey sommerfit gemacht hat. Saisonschönheiten wie Cosmeen, Bartnelken und Ziertabak wurden in die Wechsel-Beete gepflanzt.

Die Landschaftsarchitektin war schon zur Landesgartenschau zuständig für alles Grünende und Blühende und schaut immer noch regelmäßig im Park nach dem Rechten. Der Remtergarten ist noch schöner als im letzten Jahr: Die prächtigen Stauden wie Fingerhut und Rittersporn, die Strauch- und Beetrosen – alles ist inzwischen richtig üppig geworden. „Auch die langen Ranken der Kletterrosen müssen wir hier und da an den Rosenbögen hochbinden“, erklärt Magdalene Winkelhorst und greift zum Draht. Die zierlichen Klematis werden gleich mit hineingeflochten.

Den Winter und auch das Hochwasser hat der Garten gut überstanden, es gab nur wenige Frostausfälle. „Die Bäume haben von dem nassen Wetter profitiert“, sagt die Fachfrau und blickt in die schon jetzt ausladend gewordene Krone des Blauglockenbaums. Ganz begeistert ist Magdalene Winkelhorst von der interessanten Mixtur der Blätter im Apothekergarten – grau- und blaubelaubte Pflanzen mit schmalen, länglichen oder riesengroßen Blättern. „Extrem schön“, findet das die Erwitterin, die in Höxter studiert hat. Sie weist auf den türkischen Mohn mit weißen Blüten. Die Sorte nennt sich „Wedding“ – wie passend zum Hochzeits-Highnoon.

Genauso schneeweiß leuchten die letzten Pfingstrosen und knallrot die „Brennende Liebe“ in den langen Staudenbeeten vor der pittoresken Fassade der Corveyer Domäne. Vorbei geht es an frischgrünen Hecken zum mittelalterlichen Gemüse: „Zum Beispiel aßen die Leute damals Artischocken, die man eigentlich im mediterranen Raum verortet – und Stielmus, das schmeckt echt lecker“, sagt Magdalene Winkelhorst.

Neben den Wechselflor-Beeten stehen Kisten voller Dahlien-Knollen, die jetzt ebenfalls in die Erde müssen. „Gleich mit richtig viel Dünger – das sind extreme Zehrer“, so der Tipp der Fachfrau, die bei der Pflege des Remtergartens beratend tätig ist. Gelungen findet sie die Kombination der Sommerblüher mit krausem Kohl und dunklen Zier-Süßkartoffeln – die ungewöhnliche Zusammenstellung ist ganz typisch für den Remtergarten. Und der Duft. „Wenn man hier schlendert oder auf einer Bank sitzt, steigt einem in jedem Winkel ein anderer Geruch in die Nase.“

Etwa alle sechs Wochen kommt Magdalene Winkelhorst nach Höxter. Der Remtergarten am Welterbe ist derartig aufwendig bepflanzt, dass ihre Expertise benötigt wird, um das hohe gärtnerische Niveau zu halten. „Ich finde den Garten sehr idyllisch, man kann hier zur Ruhe kommen – und er ist ein richtig toller Arbeitsplatz.“ Und ein richtig toller Ausflugstipp ist der Huxarium Gartenpark auch. Es lohnt sich für alle, die es im Gartenschau-Jahr nicht geschafft haben, oder die noch einmal vorbeischauen wollen.

Foto: Huxarium Gartenpark Höxter

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