Höxter (red). Mit großem Bedauern hat das Bündnis „Wildschön – JA! zum Nationalpark Egge“ den für sie negativen Ausgang des Bürgerentscheids im Kreis Höxter zur Kenntnis genommen. Die zu entscheidende Frage lautete: Soll sich der Kreis Höxter beim Land NRW um die Einrichtung eines Nationalparks in der Egge bewerben? Ja oder nein? „In einem mit großem Einsatz geführten Wahlkampf hat unser Bürgerbündnis bestehend aus 22 Vereinen, Initiativen und Parteien versucht, die Mehrheit der Wahlberechtigten hinter ein „Ja“ zu bringen, was nun leider nicht erfolgt ist,“ meint dazu Dr. Ulrich Kros. Dennoch sei die Sache des Nationalparks in der Egge noch nicht gescheitert, sollte die Mehrheit im Kreis Paderborn für eine Bewerbung stimmen. Dann ginge diese große Chance für die Regionalentwicklung an Höxter vorbei und alle Einrichtungen kämen in den Kreis Paderborn.
„Als Demokraten akzeptieren wir selbstverständlich das Votum der Bürger“, sagt Dr. Burkhard Beinlich vom Bündnis Wildschön. „Wir sind trotz des für uns unschönen Ausgangs sehr erfreut, dass sich so viele Bürger im Kreis Höxter am 1. Bürgerentscheid auf Kreisebene beteiligt haben. Wie bereits bei der Infoveranstaltung in Steinheim übereinstimmend festgestellt wurde: die Demokratie ist auf jeden Fall der Sieger!“ Dies sei gerade in Zeiten von autoritären und populistischen Tendenzen mit zunehmender Demagogie und Fakenews in der Gesellschaft ein wichtiger Meilenstein. Verlierer – falls auch in Paderborn keine Mehrheit für den Nationalpark zustande kommt – wird die Natur sein: keine andere gesetzliche Schutzkategorie ermöglicht einen Vollschutz des Gebietes und eine dauerhafte Sicherung wie ein Nationalpark.
In der Folge wird es jetzt nach Aussagen der Landesregierung keinen Nationalpark im Kreis Höxter geben, wie Umweltminister Krischer schon im Vorfeld bestätigt hat. Die Staatswaldfläche im Kreis Höxter beträgt etwa 3500 ha. Ohne diese wäre bei einem positiven Votum im Kreis Paderborn jedoch immer noch ein Nationalpark in der Egge möglich. Nationalparktore, Infopunkte, Nationalparkverwaltung kämen in diesem Fall in den Kreis Paderborn, ggf. zum Teil nach Lippe, sollte dort ein positives Votum erfolgen.
„Unsere Hoffnungen liegen jetzt natürlich bei dem Bürgerentscheid für den Kreis Paderborn,“ meint Benedikt Rasche vom Bündnis Wildschön.