Warburg (red). Seit dem 01.09.1994 gibt es das Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Höxter. Eigentlich kein Grund zu feiern, aber ein Anlass zurückzublicken, zu informieren, zu erzählen und nach vorn zu schauen. Unter der ehrenamtlichen Leitung von Frau Walburga Hennemann, der damaligen Vorsitzenden des SkF Warburg wurde mit zunächst einer hauptamtlichen Mitarbeiterin und mit der Hilfe vieler weiteren Ehrenamtlichen das Haus für den Zweck, Frauen und Kindern Schutz und Hilfe vor häuslicher Gewalt zu bieten, hergerichtet. Noch bevor die fleißigen Helfer fertig waren, zeigte sich der Bedarf und die erste Frau konnte aufgenommen werden. Inzwischen fanden insgesamt 1227 Frauen und 1577 eine vorübergehende sicherer Bleibe in dem Haus. In allen Belangen des täglichen Lebens, die die besondere Situation mit sich bringt, werden sie aktuell von fünf hauptamtlichen Mitarbeiterinnen unterstützt.
Am 08.09. ab 14.00 Uhr möchte der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. allen Interessierten die Gelegenheit geben, sich genauer über die Geschichte und v. a. über die aktuelle Arbeit im Frauen- und Kinderschutzhaus zu informieren. Start und Endpunkt ist das Corbinius Gemeindehaus in der Sternstraße. Bei einem kleinen Rundgang durch Warburg (mit Stationen am Museum im Stern, an der Erasmuskapelle und an der Neustadtkirche) geben die Mitarbeiterinnen einen Einblick in ihr Arbeitsfeld und erzählen über das Zusammenleben im Frauen- und Kinderschutzhaus. Die Teilnehmenden haben gleichzeitig die Möglichkeit während des Rundgangs und/oder ab ca. 15.00 Uhr bei Kaffee und Kuchen weiter ins Gespräch zu kommen.
Die Mitarbeiterinnen können berichten aus dem eigenen Alltag und wie verschiedenartig und gleichzeitig omnipräsent das Thema „Häusliche bzw. partnerschaftliche Gewalt“ sein kann. Seien es die persönlichen Probleme der Frauen und Kinder, bei denen die Folgen der Gewalterfahrungen nach und nach an die Oberfläche treten oder die vielen bürokratischen Angelegenheiten, die zu regeln sind, damit die Frauen selbstständig leben und zuversichtlich in eine gewaltfreie Zukunft blicken können. Ein weiteres Thema, dass immer wieder angesprochen werden muss, ist die Finanzierung der Frauenhäuser im Allgemeinen. Sie setzt sich bei uns aus verschiedenen Faktoren zusammen: Landesmittel, Unterstützung durch Kommunen und Kreis, Kirchenmittel, Spenden und den Tagessatz, der aus Sozialleistungen gezahlt wird oder im Falle von Einkommen von den Frauen selbst zu leisten ist. Seit Jahrzehnten fordern Sozialverbände eine institutionelle, einkommensunabhängige Finanzierung der Frauenhäuser. Nicht zuletzt möchte sich der Skf Warburg natürlich mit der Gelegenheit des gegenseitigen Austausches auch bei allen Unterstützer*innen des Frauen- und Kinderschutzhauses, ohne die viele unbürokratische Hilfen nicht möglich wären, bedanken. Spontan, sowohl finanziell als auch mit Sachspenden, helfen zu können und das Haus immer in einem gastfreundlichen Zustand zu erhalten, erleichtert die anspruchsvolle, herausfordernde Arbeit der Mitarbeiterinnen und ist ein wertvoller Beitrag der Soforthilfe für die Frauen und Kinder.
Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. freut sich über interessierte Gäste. Um Anmeldung bis zum 03.09. wird gebeten unter