Höxter (TKu). Sturm und Unwetter können die Bundeswehr nicht unterkriegen: Nach dem Unwetter-Szenario, das der feierlichen Zeremonie des Kommandeurswechsel in der General-Weber-Kaserne ein jähes Ende setzte, wurde nun der offizielle Festakt im Festsaal vollzogen, in Regie von Oberst Lutz Nikolaus Neumann, dem stellvertretenden Kommandeur und Chef des Stabes ABC-Abwehrkommandos der Bundeswehr. Er entband Oberstleutnant Michael Gorzolka von seinem Amt als Kommandeur und ernannte Oberstleutnant Michael Mosig zu seinem Nachfolger. Die Verantwortung eines Kommandeurs sei besonders hoch und eine prägende Zeit für einen jeden Kommandeur, sagte Oberst Neumann. In seiner Laudatio lobte Neumann den scheidenden Kommandeur Michael Gorzolka stets als einen fordernden aber auch ein fördernden Vorgesetzten. Gorzolka habe unter Zeitdruck einen schnellen einsatzfähigen Verband geformt und das auch noch in schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie und dem Russischen Angriffskrieg, ergänzte Lutz Neumann.
Nach über drei Jahren als Kommandeur in Höxter wechselt der 43-jährige Michael Gorzolka nun ins Bundesverteidigungsministerium nach Berlin. Dort wird er ab dem 1. Oktober neue Aufgaben übernehmen, darunter die Information von Bundestagsabgeordneten über militärische Angelegenheiten sowie die Auswertung von Auslandseinsätzen. Michael Gorzolka hinterlässt im ABC-Abwehrbataillon 7 und in der Region Höxter eine große Lücke. Oberst Neumann: Sein Führungsstil, seine Nahbarkeit und sein kreativer Enthusiasmus haben nicht nur innerhalb der Truppe, sondern auch in der zivilen Bevölkerung Spuren hinterlassen. Besonders wichtig war ihm die Sichtbarkeit der Bundeswehr in der Öffentlichkeit. Gorzolka, der mit seiner Familie in seinem Heimatort Ovenhausen wohnen bleiben wird, blickt auf eine erfolgreiche Zeit in Höxter zurück, wo er das Bataillon durch anspruchsvolle Aufgaben geführt hatte. Mit der symbolischen Übergabe der Truppenfahne an Michael Mosig wurde die Amtsübergabe am Freitagmittag offiziell vollzogen.
Neuer Kommandeur mit Erfahrung: Sein Nachfolger, Oberstleutnant Michael Mosig, bringt umfangreiche Erfahrung aus verschiedenen Positionen mit, zuletzt als Referent im Bundesverteidigungsministerium in Berlin. Der verheiratete 42-jährige Bayer aus Oberfranken übernimmt erstmals das Kommando über ein Bataillon. Bereits kurz vor der offiziellen Amtsübernahme absolvierte Mosig seinen ersten Termin in Höxter bei der Eröffnung einer Ausstellung zum Kalten Krieg. Mosig freut sich auf sein neues Amt im „urigen Höxter“. Er sei kein Kind einer Großstadt, wie nicht zuletzt in Berlin festgestellt habe, wo er zuletzt seinen Dienst versehen hatte. In Höxter fühle sich der 42-Jährige, der seit 2001 in der Bundeswehr dient, und seine Familie dagegen sehr wohl. Am Ende der Kommandoübergabe dankte Oberstleutnant Michael Gorzolka allen Anwesenden, seinem Bataillon, aber auch den Einsatzkräften der „Blaulichtfamilie“, die am Vortag für einen reibungslosen Ablauf des Einsatzes mit 17 Verletzten gesorgt hatten, welcher dem Unwetter geschuldet war. Die wichtigen Utensilien, die es für die Führung der General-Weber-Kaserne bedarf, übergab Gorzolka an seinen Nachfolger Michael Mosig, darunter den Kasernenschlüssel, das Diensthandy, den Dienstkugelschreiber und natürlich die Fahrzeugstandarte mit der Kommandeurs-Kennzeichnung.
Fotos: Thomas Kube