Internationalität fördert den interkulturellen Austausch, erweitert Horizonte und schafft die Grundlage für gemeinsame Lösungen globaler Herausforderungen. Hochschulen stehen in der Verantwortung, die Studierenden auf die durch Globalisierung und Klimawandel geprägten Anforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. Das Institut für Designstrategien (IDS) am Fachbereich „Detmolder Schule für Gestaltung“ der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) leistet einen bedeutenden Beitrag dazu.
„Die TH OWL ist ein weltoffener Ort, an dem Meinungsvielfalt und internationaler Austausch die Basis der Lehr- und Forschungstätigkeit sind. Internationalisierung ist geprägt von kultureller Diversität und einem offenen, freien und respektvollen Diskurs als Ausdruck einer Willkommens- und Wissenschaftskultur“, erklärt Prof. Dr. Uta Pottgiesser, Vizepräsidentin für Kultur, Kommunikation und Internationales an der TH OWL.
Ganz Europa ist vom Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel betroffen, gleichzeitig extrem global vernetzt. Daher stellt sich die Frage: „Wo kommen die Studierenden in Zukunft her und inwiefern müssen sich die Hochschulen noch stärker internationalisieren, um weiterhin qualifizierte Studierende zu gewinnen?“ Deutschland ist aufgrund seiner Studienbedingungen und Stabilität und Sicherheit ein attraktiver Studienort für ausländische Studierende und Studieninteressierte. Die Hochschule profitiert im Gegenzug von verschiedenen kulturellen und fachlichen Perspektiven, was zu besseren Ergebnissen in Lehre, Forschung und Entwicklung führt. Im besten Fall entsteht eine WIN-WIN-Situation für alle Beteiligten.
Das Institut für Designstrategien spielt dabei eine Schlüsselrolle in der Förderung von Forschung und der Internationalisierung der Hochschule. Das IDS ist eines der sechs Institute der TH OWL, an denen nicht nur an lokalen, sondern an globalen Phänomenen geforscht wird. Es widmet sich interdisziplinären Fragestellungen in den Bereichen Architektur, Design und Technologie und setzt dabei stark auf internationale Zusammenarbeit und Netzwerke. Durch die Verbindung von Lehre, Forschung und Praxis können nicht nur die Region und Deutschland, sondern auch die internationale Forschungsgemeinschaft von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren.
Insbesondere der Master Integrated Design (MID) sowie der neue Master Urban Planning und Sustainable Transformation (UPST), beides internationale Masterprogramme im Kontext des IDS, ziehen Studierende aus aller Welt an, die häufig eine berufliche Perspektive in Deutschland anstreben. Das IDS verfolgt dabei eine zweigleisige Strategie: Es möchte sowohl eigene Talente fördern, also Studierende, die ihren akademischen Werdegang an der TH OWL begonnen haben, als auch hochqualifizierte internationale Studierende und Wissenschaftler:innen gewinnen. Diese Strategie ermöglicht es dem Forschungsinstitut, eine nachhaltige akademische Karriereentwicklung anzubieten, die vom Bachelor über die Promotion bis hin zum Postdoc reicht und so wesentlich die Sichtbarkeit der TH OWL der Detmolder Schule für Gestaltung und des IDS fördert.
Dabei macht das IDS von verschiedenen Förderprogrammen Gebrauch. Viele Forschungsprojekte und Stipendien werden aus nationaler oder europäischen Förderprogrammen finanziert, insbesondere durch Programme der Europäischen Union (EU). Um diese Fördermittel zu erhalten, sind internationale Kooperationen unverzichtbar. EU- finanzierte Projekte erfordern in der Regel die Zusammenarbeit mit Partnern aus mindestens drei verschiedenen Ländern. Dies ermöglicht die Durchführung von Projekten mit internationaler Beteiligung, Mobilität sowie den internationalen Ausbau der eigenen Präsenz. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), über den Studierende wie Aylin Erol ein Promotionsstipendium erhalten. Auch der Katholische Akademische Ausländer-Dienst (KAAD) bietet Möglichkeiten zur Finanzierung, wie im Fall der Promotion von Christine Kousa, die über diese Organisation nach Deutschland gekommen ist. IAESTE als internationale Vereinigung ermöglicht internationale Praktika für Studierende in Forschungseinrichtungen und Unternehmen weltweit. An der Detmolder Schule und insbesondere in der Forschung werden bereits seit 2012 Praktika durchgeführt. Auch hiesige Studierende gehen mit dem Förderprogramm ins Auslandspraktikum.
Die Post-Doktorandin Dr. Anica Dragutinovic ist durch dieses Förderprogramm an die TH OWL gekommen, hat anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet und am IDS in Kooperation mit der TU Delft promoviert. Heute ist sie als Postdoc-Mitarbeiterin in einem DFG-Projekt an unserer Hochschule tätig. Dr. Marcel Cardinali hat seine akademische Laufbahn in Detmold und am IDS begonnen und ist nun als Postdoc-Mitarbeiter auf einer Tandemstelle am IDS und bei der Stadt Detmold tätig. Er hilft dabei, internationale Kontakte zu pflegen und neue Kooperationen zu entwickeln.
Insbesondere durch internationale Kooperationen und Forschungsprojekte mit Universitäten wie der Universität Belgrad, der TU Delft oder der Universität Coimbra, helfen Postdocs wie Dr. Anica Dragutinovic und Dr. Marcel Cardinali nicht nur die wissenschaftliche Qualität am IDS zu steigern, sondern auch das Netzwerk der Hochschule zu erweitern. Diese Partnerschaften bringen neue Kontakte und Zugang zu europäischen Forschungsprojekten, die von regionaler wie auch internationaler Bedeutung sind.
Im Rahmen von Erasmus+ können im Förderpaket 2021-2027 auch Projekte mit Nicht-EU- Ländern angestoßen werden, so gibt es aktuell am IDS Kooperationen mit der Ukraine, Chile und Nigeria. Durch diese internationalen Kooperationen eröffnen sich neue Perspektiven für die Hochschule. Die TH OWL stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit und trägt dazu bei, qualifizierte Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen und gleichzeitig den Wissenstransfer in internationale Märkte zu fördern.