Höxter (TKu). Am Montagmittag setzte der Zonta-Club Höxter zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs des Kreises Höxter und weiteren Unterstützern mit einer eindrucksvollen Veranstaltung vor der Dechanei ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Im Rahmen der weltweiten Kampagne „Orange the World“ kamen starke Stimmen zu Wort und brachten das Thema mit eindringlichen Appellen und kreativen Aktionen in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Präsidentin des Zonta-Clubs, Leonore von Falkenhausen, eröffnete die Kundgebung und betonte, wie wichtig es sei, die Stimme gegen Gewalt zu erheben. „Frauen mit starken Stimmen“ sprachen anschließend über die Dringlichkeit, das Thema aus der gesellschaftlichen Tabuzone zu holen.
Besondere Aufmerksamkeit erregte die Schülergruppe des Berufskollegs Höxter, die mit orangefarbenen Stühlen vom Bahnhof zur Dechanei zog. Die Stühle trugen die Botschaft: „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Kinder.“ Die Schülerinnen und Schüler äußerten sich außerdem lautstark mit kurzen Zitaten und Wünschen zur Beendigung von Gewalt, was das Engagement der jungen Generation unterstrich. Neben den Schülerbeiträgen waren auch weitere Rednerinnen vertreten. Jutta Robrecht, Bewährungshelferin am Landgericht Paderborn, appellierte: „Wir müssen reden.“ Auch Rabia Sadat, Schülerin des Berufskollegs, sprach klare Worte gegen Gewalt und über Menschen, die in der gesamten Welt Erfahrungen mit diesem Thema gesammelt haben. Erstmals bei der Veranstaltung dabei war Nadine Nolte in ihrer neuen Funktion als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Höxter sowie die neue Kreisdirektorin Manuela Kupsch.
Ein weiteres Highlight war der Wünschebaum, an dem Teilnehmende ihre Gedanken und Wünsche zur Ächtung von Gewalt hinterließen. Zudem initiierte der Zonta-Club eine Postkartenaktion, die sich an Bundeskanzler Olaf Scholz richtete. Ziel der Aktion: Die zügige Umsetzung eines im Koalitionsvertrag angekündigten Gewalthilfe-Gesetzes. Bürgermeister Daniel Hartmann bekräftigte seine Unterstützung, indem er ebenfalls eine Postkarte mit der Aufschrift „Stopp! NEIN zu Gewalt gegen Frauen!“ mitnahm, um sie an die Bundesregierung zu schicken. In seiner Rede hob Bürgermeister Hartmann die alarmierenden Zahlen aus der Kriminalstatistik hervor. „180.000 Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen sind eine deutliche Mahnung,“ sagte er. Gewalt sei kein Randphänomen, sondern betreffe jede Schicht der Gesellschaft. Hartmann lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler: „Es braucht Eure Stimmen, Eure Kreativität und Euer Engagement, um das Bewusstsein für dieses Thema auch in die junge Generation zu tragen.“ Dass sich daran auch mehr Männer beteiligen sollen, dazu appellierte die Präsidentin des Zonta-Clubs, Leonore von Falkenhausen.
Ein technischer Zwischenfall – der Ausfall der Lautsprecheranlage – unterstrich die symbolische Bedeutung des Events. Die Rednerinnen setzten jedoch ihre „starken Stimmen“ ein, um besser gehört zu werden, und wurden dabei vom Publikum unterstützt. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine eindrucksvolle Geste: Rund 150 Teilnehmende erhoben ihre Hände, auf denen „Nein zu Gewalt an Frauen und Kindern“ gestempelt war, und riefen die Botschaft dreimal lautstark in die Welt. Abends erstrahlten in Höxter markante Gebäude wie die Dechanei, die Nikolaikirche und das Historische Rathaus in leuchtendem Orange – ein leuchtendes Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Gewalt. Der Zonta-Club und der Arbeitskreis „Gegen Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Höxter“ hoffen, dass sich wie in den Vorjahren viele Institutionen und Unternehmen an der Illumination beteiligen.
Fotos: Thomas Kube