Höxter (TKu). „Bringen Sie Kunst in Ihr Leben“ lautete das Motto einer besonderen Benefizauktion, die am ersten Advent im Forum Anja Niedringhaus (FAN) Premiere feierte – Die vierte Auktion fand zum ersten Mal im Gebäude des FAN in der Westerbachstraße 33, dem sogenannten Tilly-Haus, statt. Rund 20 Kunstliebhaber und Bieter versammelten sich im FAN an der Westerbachstraße, um hochwertige Kunstwerke für den guten Zweck zu ersteigern. 84 Werke von über 40 Künstlerinnen und Künstlern standen zur Auktion, darunter Aquarelle, Ölgemälde, Radierungen, Holzschnitte, Kollagen und weitere Kunstgegenstände. Die Bandbreite beeindruckte: Alle Exponate waren von den Künstlern gespendet worden, um das FAN zu unterstützen, das die Erinnerung an die Pulitzer-Preisträgerin Anja Niedringhaus bewahrt. Mit Charme und Expertise führte der bekannte Chorleiter und Kulturmanager Hans Hermann Jansen durch die Versteigerung. Als Auktionator verstand er es, das Publikum mit humorvollen Kommentaren und geschicktem Einsatz seines Gummihammers zum Mitbieten zu animieren. „Es war eine großartige Gelegenheit, hochwertige Kunst zu erschwinglichen Preisen zu ersteigern“, erklärte Jansen, der auch Mitglied des FAN-Beirats ist.
Die Startpreise für die Werke lagen zwischen 30 und 600 Euro. Interessierte konnten sich vorab online über die Kunstwerke informieren und sogar digitale Gebote abgeben – eine Option, die auch jene nutzten, die nicht vor Ort sein konnten. Zu den erfolgreichen Bieterinnen dieser Versteigerung gehörte Lydia Dabringhausen aus Höxter, die vier Werke für insgesamt 830 Euro ersteigerte. Darunter befanden sich das Leinwand-Bild „Nature 1“ von Petra Lettermann und eine Acryl-Bilderserie von Jürgen Walther. Besonders „Nature 1“ faszinierte sie: „Ich habe mich spontan darin verliebt. Dieses Bild wird einen Platz in meinem Wohnzimmer finden, wo Bilder weichen müssen, die dort seit 30 Jahren hängen.“ Die Werke von Jürgen Walther hatten für Dabringhausen zudem eine persönliche Bedeutung: Als Kind verbrachte sie viel Zeit in der Georgshütte in Boffzen, wo ihre Eltern für Walther-Glas arbeiteten.
Am Ende des Abends erzielte die Auktion einen Erlös von 2325 Euro. Obwohl sich die Veranstalter etwas mehr Bieteraktivität erhofft hatten, zeigte sich Ludger Haferkemper, Vorsitzender des FAN, zufrieden: „Es war ein gelungener Nachmittag, der einmal mehr gezeigt hat, wie sehr Kunst Menschen verbinden kann.“ Mit einem Augenzwinkern bemerkte er: „Wenn man für eine an die Wand geklebte Banane eine halbe Million Euro bezahlt, dann gab es im FAN große Kunst für kleines Geld.“ Die Auktion setzte den Schlusspunkt der diesjährigen Saison im FAN, das seine Türen ab Ende März 2025 wieder regulär öffnen wird. Führungen durch den historischen Fachwerkbau sind jedoch auch in den Wintermonaten auf Anfrage möglich.
Fotos: Thomas Kube