Ovenhausen (TKu). Bundesumweltminister a.D. Professor Dr. Klaus Töpfer überbrachte die diesjährige Pfingstbotschaft auf dem Heiligenberg am Pfingstmontag. Die Feierlichkeiten standen in diesem Jahr unter dem Thema „Verantwortung für Gottes Schöpfung“. Töpfer sprach vor mehr als 700 Gläubigen, die auf den Heiligenberg gepilgert sind, um der heiligen ökumenischen Messe beizuwohnen und die Rede Töpfers mitanzuhören.
Die Pfingstmesse war schon lange nicht mehr so gut besucht, wie in diesem Jahr, auch das Wetter zeigte sich mit strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite. Während die Prozession an der 940 Jahre alten St.-Michaels-Kapelle eintraf, waren bereits sämtliche Sitzplätze belegt. Eröffnet wurde die Messe von Hans-Werner Gorzolka vom Kirchenvorstand Ovenhausen. Für die musikalische Unterhaltung während der Messe sorgten die Blaskapelle Ovenhausen und die Männergesangvereine aus Bosseborn und Ovenhausen. Pfarrdechant Hans-Bernd Krismanek leitete die heilige Messe mit dem evangelischen Pfarrer Reinhard Schreiner.
Bundesumweltminister a.D. Klaus Töpfer ging in seiner Rede auf die Vielfalt der Schöpfung ein. Vielfalt sei Reichtum. „Wir können Vielfalt für die Qualität unseres eigenen Lebens nutzen – aber wie gehen wir in dieser Welt mit Vielfalt um? Wir werden die Vielfalt nicht durch Mauern begrenzen können. Unsere Aufgabe ist das Abbauen von Mauern und nicht das darüber Nachdenken, wie wir uns vor anderen Menschen schützen können. Wir müssen die Fluchtursachen und nicht die Flüchtlinge bekämpfen - nur dann können wir unserem Glauben Rechnung getragen“, sagte Klaus Töpfer in seiner Botschaft.
Vielfalt hieße, Chancen für die Freiheit zu sichern. Wir würden in unserer Freiheit beschnitten, wenn wir uns zum Knecht und nicht zum Herren der Technik machten. Besonders in Zeiten, wo der Mensch immer weiter und immer tiefer in die Natur mit seiner Technik eindringe und damit Leben verändern oder neu kombinieren könne, gelte es, eine besonders hohe Verantwortung zu tragen. „Der Mensch ist Geschöpf und nicht Schöpfer – Der Mensch kann noch so viel in die ´Baustelle Mensch´ eingreifen, er wird nicht zum Schöpfer werden und die Verantwortung für seinen Eingriff auch nicht los“, ergänzte Töpfer.
Er zitierte aus der Bischofskonferenz, wo es hieß: „Der Mensch kann nicht alles, was er kann, aber umso mehr er kann, umso größer wird seine Verantwortung“. Als Schlusswort ergänzte Töpfer: Die Jugend solle in Zukunft noch das machen können, was sie will und nicht was die vorherigen Generationen ihr hinterlassen habe. Die Jugend solle offen bleiben für eine Vielfalt, die immer wieder neue Antworten und Verantwortung mit sich bringe.
Nach dem Gottesdienst lud die Katholische Kirchengemeinde Ovenhausen zu einem Imbiss und Getränken in die Kapelle mit Chorgesang ein. Die Kollekte und der Verkaufserlös fließt in diesem Jahr in den Unterhalt der St. Michaelskapelle und die Finanzierung der Veranstaltung, sagte Hans-Werner Gorzolka.
Fotos: Thomas Kube