Höxter (red). 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland ist echte Gleichstellung in vielen kommunalen Parlamenten noch immer nicht erreicht. In zahlreichen Stadträten in Nordrhein-Westfalen liegt der Frauenanteil weiterhin deutlich unter 50 Prozent – trotz anderslautender Bekenntnisse in Parteiprogrammen und öffentlichen Auftritten. Doch wie ernst meinen es die Parteien wirklich?
Diese Frage stellen sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche nordrhein-westfälische ZONTA Clubs – unter ihnen der ZONTA Club Höxter. Bereits zum zweiten Mal wendet sich der Club Höxter mit einem kommunalen Paritäts-Barometer direkt an die Parteivorsitzenden vor Ort und bitten um konkrete Stellungnahmen zur Geschlechterverteilung in ihren Reihen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Entwicklung zur anstehenden Kommunalwahl im September 2025: Haben die Parteien ihre Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils geschärft? Welche Maßnahmen ergreifen sie, um Parität tatsächlich umzusetzen – jenseits bloßer Absichtserklärungen?
„Parität“ ist längst zum Schlagwort geworden – in Medien, Wahlprogrammen und öffentlichen Diskussionen. Doch die Realität zeigt: Frauen engagieren sich zwar vielfach sozial, ihre Bereitschaft zur politischen Kandidatur bleibt jedoch zurückhaltend. Ein komplexes Phänomen, das auch mit innerparteilichen Strukturen und gezielter Förderung zu tun hat. Einige Parteien schaffen es besser als andere, Frauen für kommunalpolitische Ämter zu gewinnen. Woran liegt das?
Genau hier setzen die ZONTA Clubs an. Mit ihren Befragungen wollen sie Licht ins Dunkel bringen: Haben sich die Parteien messbare Ziele gesetzt? Welche Erfahrungen haben sie mit gleichstellungspolitischen Strategien gemacht? Und wie wollen sie Frauen künftig stärker in Verantwortung bringen?
Die Antworten der Parteien werden anschließend veröffentlicht – im kommunalen Vergleich. So können gelungene Beispiele hervorgehoben, strukturelle Defizite benannt und politische Diskussionen auf sachlicher Grundlage angestoßen werden.