Warburg/Kreis Höxter (red). Ende August 2018 beginnt ein neues Schuljahr. Doch viele Eltern von Kindern mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf fragen sich bereits jetzt, wie es schulisch gut für ihr Kind weitergehen kann. Unterstützung bieten Angebote wie der Schulbegleitdienst der Malteser im Kreis Höxter.
Alma, Jahrgang 2010, ist ein aufgewecktes Mädchen. Sie geht in die Klasse 1A an der Johannes-Daniel-Falk Gemeinschaftsgrundschule in Warburg. Von Geburt an hat Alma Trisomie 21. Damit sie möglichst unbeschwert zur Schule gehen kann, haben sich Almas Eltern Unterstützung durch den Schulbegleitdienst der Malteser geholt.
Reiten, Turnen, Malen – dafür schwärmt Alma in ihrer Freizeit. Aber auch in die Schule geht sie gerne, denn dort hat sie eine gute Freundin gefunden. „Auch die Fächer machen mir Spaß, am meisten Deutsch, Kunst und Sport“, sagt sie. Ihre Mitmenschen beschreiben sie als sehr fleißig, hilfsbereit, freundlich und einfühlsam – und Alma geht offen und ohne Vorurteile auf Menschen zu. Dass sie gerne zur Schule geht, liegt auch am inklusiven Profil der Johannes-Daniel-Falk Schule: diese versteht sich als „Schule für alle.“ So lernen hier Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam und können ihre individuellen Fähigkeiten bestmöglich entfalten. Neben dem Wissenserwerb gewinnen die Kinder im inklusiven Unterricht zusätzliche soziale Fähigkeiten, die nicht durch Prüfungen messbar sind.
Damit Alma möglichst gleichberechtigt am Schulalltag teilhaben kann, wird sie durch Malteserin Anja Soppa begleitet. Das beginnt schon morgens bei der gemeinsamen Busfahrt. „Weil Alma nicht so gut sehen kann, ist es für sie manchmal in dem Gedränge schwierig, in den Bus zu steigen, dabei helfe ich ihr.“ Beispielsweise während des Deutschunterrichts ist Anja Soppa besonders gefragt. Denn Alma lernt anders Lesen als ihre Klassenkameraden und braucht dabei Unterstützung. Anhand von Bildern prägt sie sich Worte ein, das erleichtert ihr die Zuordnung. „Meine Aufgabe ist es, Alma auf dem Weg zu ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen.“ Und das gelinge, so Anja Soppa, Tag für Tag ein Stückchen besser.
Integrationshilfe in Schule und Freizeit
Wo und wie können die Eltern Hilfen beantragen? Und was steht ihnen eigentlich rechtlich zu? Bei diesen Fragen möchte Nina Brenke weiterhelfen. „Wichtig ist für uns, bei den Schulbegleitungen genau hinzuschauen, was das jeweilige Kind braucht“, sagt Nina Brenke, die den Schulbegleitdienst der Malteser von der Geschäftsstelle in Paderborn aus koordiniert. „Wir möchten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit erhöhtem Förderbedarf ganzheitlich und individuell im Bildungskontext begleiten und fördern.“ Darüber hinaus unterstützen und beraten die Malteser die Eltern und Schulen bei Fragen rund um die Begleitung und Inklusion in Bildungseinrichtungen und auf dem Bildungsweg.
Interessierte Eltern und Schulen sollten sich möglichst bald melden, damit eine passende Begleitung zum neuen Schuljahr in die Wege geleitet werden kann.
Kontakt: Nina Brenke,
Hinweise für Bewerber, die gerne im Schulbegleitdienst arbeiten möchten
Der neue soziale Dienst der Malteser wächst stetig. Um allen jungen Menschen mit erhöhtem Förderbedarf zu ihrem Recht auf Inklusion zu verhelfen, werden fortlaufend Schulbegleiter gesucht. Sowohl pädagogische Fachkräfte (Erzieher, Sozialpädagogen, Heilpädagogen), als auch Heilerziehungspfleger oder Bewerber aus anderen sozialen/medizinischen/pflegerischen Bereichen werden gesucht.
Foto: Malteser/Frank Kaiser