Höxter (TKu). Der skurille Zaunkletterer-Fall von Höxter hat ein glückliches Ende gefunden, beide Parteien haben sich in einem Schlichtungsgespräch geeinigt. Bürgermeister Alexander Fischer hat die Anzeige gegen die „Freibad-Zaunkletterer“ Siegfried König, Maresa Buch, Claudia Mickler und Hermann Loges zurückgenommen. Ein fünfter Kletterer ist vergessen worden anzuzeigen, er wurde daher nicht vorgeladen.
Die für heute angesetzte Gerichtsverhandlung ist somit kurz vor Torschluss noch abgewendet worden. Den vier Höxteranern, darunter zwei BfH-Ratsherren, wurde laut Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, am 21. Juni 2016 gegen 22 Uhr widerrechtlich ohne Genehmigung des Hausrechtsinhabers das Gelände des Freibades in Höxter betreten zu haben, indem sie über den vorhandenen Zaun gestiegen sind. Der Grund waren Arbeiten an verschiedenen Stellen der Ringleitung und offene Löcher, die so laut BfH-Fraktionsvorsitzender Hermann Loges nicht abgesprochen gewesen sein sollen.
Die Strafanträge gegen die vier Freibadkletterer vom 24. Juni 2016 nahm Bürgermeister Alexander Fischer nun nach stundenlangen zähen Verhandlungen zurück. Die Verhandlungen zogen sich von Montagnachmittag bis gestern Abend hin. Bürgermeister Alexander Fischer schickte danach folgende Mitteilung heraus: "Durch den am 2. Februar 2017 beschlossenen Bäderkompromiss soll nunmehr ein Schlussstrich unter diese Angelegenheit gezogen werden, um die Sanierung des Freibades wie auch die Errichtung des Hallenbades für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt offen, gemeinsam und zielgerichtet mit Rat und Verwaltung umzusetzen."
Nach ausführlicher Erörterung der Angelegenheit und Austausch der unterschiedlichen Auffassungen sowie Beweggründe der Beteiligten unter Moderation der stellvertretenden Bürgermeister Günther Ludwig und Hans-Josef Held sei die Erklärung von allen Beteiligten gemeinsam abgegeben worden. In dem Schreiben heißt es weiter: „In diesem Sinne werden die Strafanträge vom 24. Juni 2016 gegenüber dem Amtsgericht Höxter zurückgenommen." Die von Fischer wegen Hausfriedensbruchs angezeigten und von der Staatsanwaltschaft Paderborn angeklagten BfH-Ratsherren Hermann Loges und Siegfried König sowie die zwei weiteren Angeklagten Claudia Mickler und Maresa Buch müssen heute Morgen deshalb nicht mehr vor Gericht erscheinen.
So hat der letzte verbliebene Streitpunkt des „Bäder-Kompromisses“ doch ein gutes Ende gefunden. Der Bau eines Hallenbades an der Lütmarser Straße und die Sanierung des Freibades, das sogar mit einer Rutsche und einem Sprungturm sowie einer Einheizung auf 25 Grad Celsius ausgestattet werden soll, sind beschlossene Sache. Dafür hat das Aktionsbündnis „Zwei Bäder für Höxter – ein Standort“ sehr gekämpft, berichtet BfH-Fraktionsvorsitzender Hermann Loges, der gemeinsam mit seiner Partei, der UWG, den Grünen und dem Freibad Förderverein mehr als 5000 Unterschriften für den Erhalt des Freibades und den Bau eines Hallenbades gesammelt hat. Beim Standort des Hallenbades an der Lütmarser Straße hatte sich die große Koalition gegenüber den kleinen Parteien jedoch durchgesetzt. Die Standorte Im Flor oberhalb der Schulen und direkt neben dem Freibad wurden vom Rat der Stadt Höxter mehrheitlich abgelehnt (Höxter-News berichtete).
Foto: Thomas Kube