Kreis Höxter (red) Wie wichtig und wertvoll die Arbeit der rund 150 Ehrenamtlichen für die Patienten und Senioren in den Einrichtungen der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) ist, machte Psychosomatik-Experte Dr. Eberhard Beetz besonders eindrücklich deutlich: Beim jährlichen Ehrenamtstreffen referierte er über die schweren gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit.
"Soziale Isolation aktiviert weitgehend dieselben Hirnareale wie Schmerz", weiß Dr. Eberhard Beetz, der seit Beginn des Jahres die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am St. Vincenz Hospital Brakel leitet. Anhand wissenschaftlicher Studien belegte er, dass geringe Sozialkontakte ein Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle sind, ja sogar für die Empfänglichkeit von Infektionen. Und noch mehr: "Ein Mensch, der sich dauerhaft einsam fühlt, hat eine knapp 70 Prozent höhere Sterbewahrscheinlichkeit im Vergleich zu einem Menschen, der sich nicht einsam fühlt. Die Zeit und Zuwendung, die Sie Patienten schenken, hilft also mehr dabei, gesund zu werden, als Sie vielleicht dachten."
Um sich für dieses außerordentliche Engagement zu bedanken, lädt die Geschäftsführung der KHWE jedes Jahr alle Ehrenamtlichen zu einer kleinen Feier ein, auch um untereinander in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. Diesmal wurden sie im St. Nikolai Seniorenhaus in Höxter empfangen, bewirtet und mit kleinen Aufmerksamkeiten beschenkt. "Es ist nur ein kleiner Dank, aber auch Sie müssen durch Anerkennung und schöne Erlebnisse immer wieder neue Kraft und Energie schöpfen, um sie weitergeben zu können", sagte Pfarrer Willi Koch, der den Dankgottesdienst gestaltete.
KHWE-Geschäftsführer Reinhard Spieß berichtete den Ehrenamtlichen von den aktuellen Herausforderungen des Unternehmens: "Wir müssen immer größere Anstrengungen unternehmen, um qualifiziertes Pflegepersonal für unsere Einrichtungen zu gewinnen. Gleichzeitig sind die bürokratischen Anforderungen und Dokumentationspflichten in der Pflege in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Und da, wo den Hauptamtlichen manchmal die Zeit fehlt, einfach zuzuhören und da zu sein, leisten Sie einen großen Beitrag."
Foto: KHWE