Godelheim (red). Mit heftiger Kritik und Empörung äußerten sich zahlreiche Godelheimer Bürgerinnen und Bürger über die geplante vier Meter hohe Lärmschutzwand, die mit dem Bau der Umgehungsstraße B64 als Ortsumgehung von Godelheim einhergeht. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat am vergangenen Montag die Höhe der Mauer bei einer Ortsbesichtigung nahe dem Gutshof Maygadessen mit den Bürgern visualisiert. Simuliert wurde die Höhe der Wand mittels eines Hubsteigers und eines Luftballons.
Etwa 100 Bürgerinnen und Bürger waren zum Ortstermin erschienen, zum Teil mit Plakaten, auf denen geschrieben stand: „Stop - so nicht!“. Ortspolitiker Günter Babik (FDP) kritisierte den Protest lautstark, womit er den Unmut der Godelheimer noch stark angeheizte.
Die Anwohner kritisierten unter anderem auch, dass das Naherholungsgebiet Maygadessen erheblich beschädigt würde und Gut Maygadessen quasi von Godelheim abgeschnitten würde. Der Godelheimer Müller de Reuter wohnt ganz in der Nähe. Er sprach von einer vierspurigen Ersatzautobahn. Verkehr, Lärm und Abgase würden nur verlagert werden, so der Anwohner.
„Man muss das Ganze betrachten“, sagt der Ortsausschussvorsitzende Hans-Josef Held (SPD). Held könne den Unmut nachvollziehen, er sehe sein Dorf aber nicht als gespalten an. Man müsse die Vorteile sehen, sagte der Kommunalpolitiker. Man wolle die Mauer dazu noch begrünen. Die Bundesstraße soll etwa sechs Meter unterhalb der Lärmschutzwand verlaufen, sagte Beatrix Rochel, Planerin bei Straßen NRW. Die Anwohner sind auch besorgt, das dies zu einer Art Trichterwirkung führe, wodurch der Lärm nicht aufgehoben wäre sondern an viel weit entfernterer Stelle wahrzunehmen sei. Kritisch äußerten sich die Anwohner auch über die geplante Rampe zum Überweg über die B64 für Radfahrer und Fußgänger. 180 Meter lang soll der Überweg sein und eine Steigung von sechs Prozent haben. Die Anwohner kritisierten vor allem die hohe Steigung. Sie befürchten, dass ältere Menschen die Rampe nicht passieren könnten.
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