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Donnerstag, 26. Dezember 2024 Mediadaten
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Höxter (red). Am 5. November sollen die archäologische Arbeiten im Bereich zwischen dem Schiffsanleger und der Bahnunterführung Schnakenstraße an der Weser in Höxter beginnen. Es handelt sich um die erste sichtbare Maßnahme im Rahmen der Landesgartenschau 2023. Die Landesgartenschau macht es nun möglich, dass dieser bisher unerforschte Teil Höxteraner Stadtgeschichte untersucht werden kann. Die Untersuchungen sollen bis Ende Januar andauern und klären, ob und in welchem Umfang Bodendenkmäler gefährdet sind. In diesem Bereich liegen ein Graben der mittelalterlichen Stadtbefestigung und die historischen Schiffslände (Schlagd).

Durch die Arbeiten wird der Nutzung auf dem R 99 Weserradweg im jeweiligen Grabungsbereich beeinträchtigt, wird aber über einen asphaltierten Fußweg am Fuß des Bahndammes umgeleitet. Stadtarchäologe Andreas König und sein dreiköpfiges Grabungsteam wird in zwei bis drei Meter breiten und von einem Bagger gezogenen Gräben arbeiten. Stadtarchäologe König ist sich sicher, dass auf dem Areal des eingetragenen Bodendenkmals Spuren zu finden sind. Er wisse nicht, was dort zu finden sei, aber er geht davon aus, dass dort Holz, Mauerrerste, Uferbefestigungen oder sogar Überreste eines kleinen Hafens zu finden seien, wo seinerzeit im Winter die Handelsboote wegen Eisgang auf der Weser festgemacht wurden. Gut zu erkennen sei ein Graben vor der Stadtmauer an der Weser in der Zeit des dreißigjährigen Krieges, sagt König. Dies erkenne man gut auf dem mitgebrachten Merian-Stich von 1646. Der Graben ist jedoch nicht mehr existent. König fragt sich, was dort vor der alten Mauerlinie im Boden schlummert.

Der Großteil davon musste dem alten Bahndamm weichen, der um 1865 errichtet worden war. König erhofft sich auch, Überreste des hier angesiedelten Treidelpfades zu finden. Pferde oder aber auch Menschen haben von dort aus auf dem Landweg die Boote flussaufwärts gezogen. Aufgrund der vielen Handelsbeziehungen in die nördlichen Weseranrainer-Städte muss es hier auch zahlreiche Schiffs- und Handelsbootanlegestellen oder Stege am Ufer gegeben haben, erklärte der Stadtarchäologe. Im 16. Jahrhundert wurde von Höxter aus sehr viel Eisen und Getreide dorthin exportiert. Die Grabungen sollen deshalb frühzeitig geschehen, um Befunde in die anlaufende LGS-Planung mit einzubeziehen. Baudezernentin Claudia Koch möchte die Ergebnisse über die Grabungen während der Landesgartenschau im Jahr 2023 gerne öffentlich präsentieren. Bürgermeister Alexander Fischer hofft darauf, verborgene Schätze wieder zu Tage zu fördern.

Fotos: Simone Kube

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