Höxter (red). Die Zeiten des Ärztlichen Notdienstes in Höxter sollen durch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) in Höxter gekürzt werden. Ab dem 01. Februar 2019 sollen künftig die Sprechzeiten am Montag, Dienstag und Donnerstag in der Zeit zwischen 18 und 22 Uhr in der Notfallpraxis im St. Ansgar Krankenhaus komplett wegfallen. Die Höxteraner Ratsfraktion Bürger für Höxter kritisierte diese Entscheidung der KVWL und machte diese Information nach einem Hinweis öffentlich. Dem Hinweis zufolge müsse man sich in dieser Zeit als Hilfesuchender künftig selbst ins Auto setzen und nach Detmold zur dortigen Notfallpraxis fahren, um ein Rezept zu bekommen oder den Notdienst nach Hause kommen lassen, was jedoch sehr lange dauere.
Das verschlechtere die medizinische Versorgung in Höxter noch weiter und führe in der ohnehin schon überlasteten Notfallambulanz zu noch mehr Arbeit, sagt der Fraktionsvorsitzende Ralf Dohmann von den Bürgern für Höxter. „Die KVWL hat unserer Meinung nach einen Versorgungsauftrag zu leisten, den sie für die Landbevölkerung hiermit weiter nach unten schraubt. Wann man krank wird, das kann man sich halt nicht aussuchen“, ergänzt Dohmann. Die Öffnungszeiten der Notfallpraxis am Mittwoch und Freitag (13 bis 22 Uhr) sowie am Wochenende und an den Feiertagen (8 bis 22 Uhr) sollen unserer Recherche nach jedoch erst einmal so bestehen bleiben.
Jens Flintrop, Pressesprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe, antwortete auf unsere Nachfrage mit folgendem Statement: „Ja, es ist korrekt, dass wir die Öffnungszeiten der KVWL-Notfalldienstpraxis in Höxter wie angegeben reduzieren. Hintergrund ist, dass an diesen Tagen durchschnittlich weniger als ein Patient je Stunde die Praxis aufsucht. Bürger, die außerhalb der Praxisöffnungszeiten dringend ambulante medizinische Hilfe benötigen, haben die Möglichkeit über die Arztrufzentrale (Telefon: 116117) einen Hausbesuch zu vereinbaren."
Foto: red