Kreis Höxter/Brakel (red). „Was läuft im Keller?“ Unter diesem Motto steht eine aktuelle Kampagne der Verbraucherzentrale NRW, die damit zum Gang in den Keller aufruft. Wie eine sinnvolle Vorgehensweise aussehen kann, im Zusammenhang mit seiner Heizungsanlage nicht nur Geld zu sparen, sondern auch die Umwelt zu schonen, erfuhren die Teilnehmer beim gut besuchten Energieforum des Kreises Höxter in Brakel.
Klimaschutzmanager Nicolas Witschorek vom Kreis Höxter, Norbert Hofnagel von der Biomasse Energie Maschinen GmbH sowie Energieberater Werner Tegeler und Silvia Strater von der Verbraucherzentrale NRW beleuchteten die verschiedenen Aspekte einer Heizungsrenovierung. Darüber hinaus informierte Alexander Mikus vom Kreis Höxter über neue gesetzliche Regelungen für den Betrieb von Heizöltanks in Hochwasserschutzgebieten.
Wie wichtig solche Informationsveranstaltungen sind, machte Silvia Strater deutlich: „Rund 60 Prozent der Heizkessel in Nordrhein-Westfalen sind veraltet oder nicht richtig eingestellt und verbrauchen deshalb sehr viel Energie. Mit dem Austausch eines vorhandenen Heizwertkessels gegen einen Brennwertkessel können bis zu 20 Prozent Heizkosten eingespart werden.“ Höhere Investitionskosten würden sich also schnell auszahlen: „Die eingesetzte Energie wird effizienter genutzt. Das spart Brennstoff und erfreut den Geldbeutel sowie die Umwelt.“
„Es ist sinnvoll, sich rechtzeitig mit der richtigen Strategie zu beschäftigen“, sagte Norbert Hofnagel, „nur so habe ich genügend Zeit, beim Thema Heizungserneuerung kostenschonend vorzugehen. Lieber ein frühzeitiger und geplanter Kesseltausch, als eine kaputte Heizung, wenn man sie eigentlich braucht!“ Jeder solle sich fragen, wo er stehe und was er unternehmen könne, sagte er und verwies auf die unterschiedlichen Möglichkeiten, die auch erneuerbare Heizsystemen böten, wie zum Beispiel Wärmepumpe, Pelletheizung oder Solarthermie-Anlage. „Gerade bei uns im ländlichen Raum mit einer hohen Eigentumsquote ist eine strategische Vorgehensweise wichtig. Deshalb wollen wir die Hausbesitzer gut informieren, damit sie sich vor Fehlinvestitionen schützen können“, so Hofnagel.
„Wir haben schon viel erreicht, wenn sich die Menschen mit ihrer Heizung beschäftigen“, sagte Energieberater Werner Tegeler. Er verwies auf die gute Rolle, die dabei die Verbraucherberatung spielt: „Die Masse an Informationen bedeutet Unabhängigkeit.“ Schließlich sei es mit dem Heizkesseltausch allein nicht getan. „Man muss immer das Gesamtpaket sehen, Dämmungsmaßnahmen gehören beispielsweise auch dazu.“ Moderne und erneuerbare Heizsysteme würden sich dank Fördermitteln und künftiger Einsparungen auf jeden Fall lohnen. „Immer bedeutet ein Kesseltausch jedoch ein Technologie-Update, mit dem automatisch Energieeinsparungen verbunden sind!“
Konkrete Hilfe bei der Entscheidung, ob sich ein Austausch lohnt und wie man den Kesseltausch Schritt für Schritt plant, geben die Beratungen der Verbraucherzentrale. „Das unabhängige Angebot der Verbraucherzentrale garantiert, dass die individuelle Situation der beratenen Haushalte berücksichtigt wird und ist frei von wirtschaftlichen Interessen“, betonte Werner Tegeler. Seit Juni 2014 berät er interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu, wie sie die Bausubstanz ihrer Immobilie erhalten, ihren Wohnkomfort steigern und den Energieverbrauch senken – im Neu- und Altbau sowie in der Mietwohnung. Als besonderer Service wird für Eigenheimbesitzer sogar eine „Energieberatung zu Hause“ angeboten.
Energiesprechstunde
Die Energiesprechstunde findet jeden ersten Mittwoch im Monat von 14 bis 18 Uhr im Rathaus in Brakel statt. Terminanfragen für die Energieberatung werden telefonisch unter 0 52 72 / 36 02 47 oder per E-Mail
Foto: Kreis Höxter