Paderborn/Kreis Höxter (red). Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. wurden erste Ergebnisse des Prozesses zur Weiterentwicklung der Diakonie vorgestellt. „Unser Ziel ist es, die Diakonie zukunftsfähig aufzustellen“, erklärte Diakonie-Vorstand und Geschäftsführerin Jutta Vormberg.
Zur Weiterentwicklung gehört eine neue Struktur für die Leitungsebene. Die Diakonie hat nun einen Vorstand (bisher zwei Personen), und die Ebene der Standortleitungen wurde gestärkt. Zu den bestehenden Standortleitungen in Höxter und Warburg ist eine Leitung für den Standort Paderborn neu hinzugekommen. Sie nimmt auch die stellvertretende Geschäftsführung des Diakonievereins wahr. Diese Tätigkeit hat Vanessa Kamphemann am 1. Oktober begonnen. Neu ist außerdem eine Bereichsleitung für das Arbeitsfeld „Migration und Flucht“, die Brigitte Kaese übernommen hat. Sie arbeitet seit 1. Februar bei der Integrationsagentur der Diakonie.
Im Namen der Mitgliederversammlung dankte Superintendent Volker Neuhoff (Vorsitzender des Verwaltungsrates der Diakonie) dem ausgeschiedenen Vorstand Udo Pampel für die geleistete Arbeit. Pampel hatte im Mai sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Gedankt wurde auch Gerhard Lambracht (Standortleiter Diakonie Höxter), der Vertretungsaufgaben im Vorstand übernommen hatte.
Einstimmig wählte die Mitgliederversammlung Wolfgang Weigel (Paderborn) für eine weitere vierjährige Amtszeit in den Verwaltungsrat der Diakonie.
Insgesamt gebe es eine Steigerung der Zahl der Hilfesuchenden, vor allem in der Schwangerschaftskonfliktberatung, der Schuldnerberatung und den Schulmaterialienkammern, berichtete Jutta Vormberg. Im Rahmen der Netzwerkarbeit der Diakonie gegen Armut und Ausgrenzung sei das Thema bezahlbarer Wohnraum zentral.
Stark verändert habe sich die Arbeit mit Geflüchteten in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) Bad Driburg und Borgentreich. „Hier ist für viele Menschen unklar, ob und wann sie einer Kommune zugewiesen werden“, so Vormberg. Erfolgreich konnte das Modellprojekt „Psychosoziale Erstberatung für Flüchtlinge“, das mit Unterstützung der Evangelischen Kirche von Westfalen und des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn über zwei Jahre in der ZUE Borgentreich lief, abgeschlossen werden. Am 1. November wurde es als Pilotprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen. Ziel ist es zu prüfen, ob die psychosoziale Erstberatung für alle Landesunterkünfte für Flüchtlinge übernommen werden kann.
Positiv ist die Bilanz der beiden neu eröffneten Diakovita-Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz, die die Diakonie Paderborn-Höxter gemeinsam mit dem St. Johannisstift und der Diakonie Gütersloh betreibt. Jutta Vormberg berichtete von einer hohen Nachfrage.
„Wir wollen die Diakonie als Marke weiterentwickeln. Sie hat eine wichtige Brückenfunktion und stärkt die Bindung von Gemeindemitgliedern und kirchenfernen Menschen an die Kirche“, gab Vormberg einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben im Rahmen des Strategieprozesses der Diakonie. Dieser Prozess soll, nachdem eine externe Beratungsfirma im November ihren Bericht vorgelegt hat, im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
Infokasten: Die Diakonie Paderborn-Höxter e.V. ist der regionale Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche in den Kreisen Höxter und Paderborn. Mitglieder des Diakonie-Vereins sind der Evangelische Kirchenkreis Paderborn und seine Kirchengemeinden sowie weitere diakonische Träger und Einrichtungen im Gebiet des Kirchenkreises.
Foto: DPH/Oliver Claes