Kreis Höxter (red). Welche Berufe mit Bezug zu den Fächern Biologie und Chemie gibt es in der Region? Dieser Frage sind die zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen MINT.Schülercamps des Vereins Natur und Technik nachgegangen. Auf ihrem dreitägigen Programm stand deshalb unter anderem ein Besuch bei dem Unternehmen Brauns-Heitmann in Warburg. Dort berichteten Chemie-Ingenieurin Katja Füser und Chemiker Dr. Uwe Gibbels, wie sie zur Chemie gekommen sind, wie ihr beruflicher Werdegang bislang aussah und welche Tätigkeiten Chemiker in Forschung und Entwicklung ausüben. „Im Bereich der Angewandten Chemie und der Forschung besteht unser Job nicht nur aus der Arbeit im Labor“, erklärt Katja Füser und ihr Kollege Dr. Uwe Gibbels ergänzt: „Gerade bei der Entwicklung von neuen Produkten sind auch viele administrative Tätigkeiten auszuführen, wie zum Beispiel Genehmigungen einholen oder Patente beantragen oder die Zusammenarbeit mit der Marketingabteilung hinsichtlich der Entwicklung der Verpackung für das neue Produkt.“
Im Testlabor erfuhren die Jugendlichen unter anderem, wie die Eigenschaften von neuen Reinigungsmitteln praxisnah untersucht werden. Beim abschließenden Rundgang durch die Produktion konnten die Teilnehmer die Fertigung und Abfüllung der Produkte hautnah erleben. Auch Symrise in Holzminden öffnete für die Schülerinnen und Schüler seine Türen. Im Lehrlabor bestimmten sie selbstständig den Alkoholgehalt von Wein. Zudem erfuhren die Teilnehmer bei einem Rundgang durch die Forschungsabteilung, wie die Herstellung von Wäschepflegeprodukten abläuft, wie Parfumeure arbeiten, welche Wechselwirkungen von Inhaltsstoffen es bei Produkten geben kann und wie Rezepturen angepasst werden können, wenn zum Beispiel Rohstoffe zu knapp oder teurer werden.
Zum Abschluss des MINT.Schülercamps besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Hochschule OWL am Standort Höxter und führten Experimente rund um das Thema Klimawandel durch. Unter anderem untersuchten die Schülerinnen Esther Häberle vom Warburger Hüffertgymnasium, Theresa Vieth vom Höxteraner König-Wilhelm-Gymnasium und Karolina Kosinski vom Warburger Gymnasium Marianum, wie das Wärmeabsorptionsverhalten von Kohlendioxid im Vergleich zu Stickstoff, Helium und Argon ist. Anschließend haben sie ihre Ergebnisse in ein Diagramm eingetragen und gemeinsam mit Heike Stromberg und Juliane Schwenzner von der Hochschule ausgewertet. „Mit dem Versuch erklären wir den natürlichen Treibhauseffekt und was passiert, wenn durch menschlichen Einfluss der Anteil an Kohlendioxid in der Atmosphäre erhöht wird“, erklären die Wissenschaftlerinnen.
Petra Spier, Vorsitzende des Vereins Natur und Technik, lobte das Interesse und das Engagement der Schülerinnen und Schüler. „Ihr habt beim MINT.Schülercamp viel ausprobiert. Das ist genau der richtige Weg, um herauszufinden, in welche berufliche Richtung es einmal gehen soll“, lobte sie bei der Übergabe der Teilnehmerzertifikate.
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