Höxter (red). Jeder 4. Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs, jeder zehnte Krebstod geht auf einen bösartigen Prostatatumor zurück. Bei frühzeitiger Diagnose sind die Heilungschancen aber sehr gut. Die Kliniken für Radiologie und Urologie am St. Ansgar Krankenhaus Höxter setzen daher als ergänzendes diagnostisches Verfahren jetzt auch die Kernspintomographie ein.
"Eine erste Diagnose wird durch die Prostatabiopsie gestellt. Dabei wird Prostatagewebe ultraschallgesteuert vom Enddarm oder vom Damm her entnommen", erklärt Dr. Hans-Jürgen Knopf, Chefarzt der Klinik für Urologie: "Bei einigen Männern besteht aber trotz unauffälliger Biopsie weiterhin der hochgradige Verdacht auf einen bösartigen Tumor. Daher hat sich in den letzen Jahren auch die Kernspintomographie zur Beurteilung von Veränderungen der Prostata etabliert." In den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie wird die Kernspintomographie als ergänzende bildgebende Diagnostik nach negativer Biopsie empfohlen. "Insbesondere die MRT-Fusionsbiopsie hat sich hier bewährt", so Knopf. Dabei werden die kernspintomographischen Bilder im Ultraschallgerät gespeichert. Während der Ultraschalluntersuchung der Prostata werden die kernspintomographischen Bilder auf das Ultraschallbild gelegt (fusioniert), die kernspintomographisch verdächtigen Bereiche markiert und dann ultraschallgesteuert biopsiert.
"Wir verfügen nun über ein "High-end"-Ultraschallgerät, das biplanar, das heißt zeitgleich in zwei Ebenen, verdächtige Befunde zeigt. Hierdurch lässt sich ein 3D-Modell der Prostata errechnen, wodurch die Biopsien noch sicherer durchgeführt werden können", ergänzt Dr. Hans-Jürgen Knopf. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass nicht nur mehr Tumoren entdeckt, sondern dass insbesondere die behandlungsbedürftigen Karzinome häufiger nachgewiesen werden", erläutert Arne Dallmann, Chefarzt für Radiologie.
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