Ovenhausen/Berlin (TKu). Wie lässt sich ein Auseinanderdriften von Stadt und Land verhindern? Mit dieser und mit anderen Fragen beschäftigte sich unter anderem Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka mit Martina Voss und Martina Werdehausen von der heimischen Caritas Konferenz aus Ovenhausen auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. Sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner haben sich am Stand der Ovenhäuser, der unter dem Motto „Lust aufs Land“ stand, informiert.
Die Internationale Grüne Woche Berlin vom 18. bis zum 27. Januar 2019 ist die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau mit 1.660 Ausstellern, 400.000 Besucher und einer Ausstellungsfläche von 116.000 Quadratmetern. Die IGW bot ein Rahmenprogramm mit mehr als 300 Symposien, Seminaren, Kongressen und Ausschusssitzungen. Auf der IGW werden außerdem Produkte wie Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch sowie Molkereiprodukte insbesondere auch vom Bio-Markt vorgestellt. Im Bereich Land- und Forstwirtschaft sowie Gartenbau wurde sich auch mit nachwachsenden Rohstoffen, Bio-Energie sowie wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse beschäftigt.
„Unsere Teilnahme hat sich gelohnt, wir hatten die Chance, uns bei drei Foren zu präsentieren – unter anderem bei dem mit 180 Teilnehmern bestbesuchten Forum überhaupt“, sagt Hans-Werner Gorzolka als Fazit nach der Grünen Woche. Gemeinsam mit Martina Voss und Martina Werdehausen warb Kreisheimatpfleger Gorzolka gemeinsam mit anderen Akteuren aus dem Kreis Höxter in Berlin für das Projekt „Smart Country Side“ in Foren wie „Das Sorgende Dorf in einer digitalen Welt“ aber auch am eigenen Messestand. Die Dörfer der Zukunft benötigten pfiffige Ideen. Die Ovenhäuser können da nicht nur mithalten, sie sind sogar Vorreiter mit digitalen Apps wie der Kirchen- und der Dorf-App, mit einer Fürsorge-App oder aber auch mit der Ausbildung von „Dorf-Digitalexperten“, wofür die Ovenhäuser bereits einen Innovationspreis erhalten haben.
Beim Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier forderte dieser nachdrücklich gleichwertige Lebensverhältnisse in städtischen und ländlichen Räumen. Ein ein flächendeckendes schnelles Internet bezeichnete Steinmeier als „unabdingbar“. Klöckner lobte hingegen die Innovationskraft der ländlichen Räume mit ihren „anpackenden Bürgern“. Sie hob das Projekt „Smart Country Side“ bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis mit seinen Projekten im Bereich der Digitalisierung, Energiewirtschaft, Selbstversorgung und Partizipation hervor. Wie sich ein Auseinanderdriften von Stadt und Land und der Regionen verhindern lässt, das diskutierten etwa 2.000 Akteure beim Zukunftsforum „Ländliche Entwicklung“. Ein weiteres Fachforum beschäftigte sich mit dem Thema „Sozial braucht digital: Ehrenamt und Digitalisierung für innovative ländliche Entwicklungen“.
Dieses Thema führte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Haase ein. Beim Fachforum zum Thema „Das Sorgende Dorf in einer digitalen Welt“ stellten die Bürger aus dem SCS-Modellort Ovenhausen ihre „digitale Fürsorge-Plattform“ vor, die sie im Projekt selbst entwickelt haben und die sie nun im Dorf erproben. Ovenhausen wurde von der Caritas Deutschland ausgewählt, ein Referenzort für ihre Jahreskampagne 2019 zu sein.
Fotos: Werdehausen