OWL (red). Nach vielen Verhandlungen auf unterschiedlichen Ebenen steht nun fest: Prostituierte in Ostwestfalen-Lippe können sich weiterhin an die Beratungsstelle THEODORA wenden. Die Beratungsstelle THEODORA berät seit 2011 Frauen in der Prostitution in Ostwestfalen-Lippe. Ihre Arbeit kann sie in den nächsten zwei Jahren fortsetzen durch Projektmittel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen in Deutschland (EHAP). So finden Prostituierte in der Stadt Bielefeld und den Kreisen Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn weiterhin eine Unterstützung zu unterschiedlichen Fragen.
Das Projekt ProBAT ist ein Kooperationsprojekt mit der Regionalen Personalentwicklungsgesellschaft (REGE) mbH in Bielefeld. ProBAT steht für die Abkürzung "Prostituierten-Beratung, Armutsbekämpfung, Teilhabe". Die Mitarbeiterinnen von THEODORA wie Katharina Hontscha beraten und begleiten Frauen, die in Clubs, Bars, Appartements, Wohnungen, Wohnwagen und Kneipen sexuelle Dienstleistungen anbieten. Klientinnen mit kleinen Kindern werden von der Mitarbeiterin der REGE mbH an das reguläre Hilfesystem und Angebote der frühen Bildung vermittelt.
Ort und Zeit der Beratung werden von den Bedürfnissen der Klientinnen bestimmt. Die Beratung erfolgt nach Möglichkeit muttersprachlich in deutscher, polnischer, bulgarischer, rumänischer, russischer, ukrainischer, serbischer, mazedonischer, tschechischer und englischer Sprache. Ziele ihrer Sozialarbeit sind den Klientinnen zu helfen, ein gesundes, selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben in Sicherheit zu führen und sie beim Zugang zum regulären Hilfesystem und beim Ausstieg aus der Prostitution und der Entwicklung einer neuen Lebensperspektive zu unterstützen.
Die REGE unterstützt die Beratungsstelle THEODORA aus Herford bei der Beratung von zugewanderten EU-Bürgerinnen in der Armutsprostitution und deren ihrer Kinder in Ostwestfalen-Lippe. Die Mitarbeiterin der REGE, Claudia Pipos, berät und hilft, wenn Prostituierte in der Region OWL arbeiten und Aufklärung über das deutsche Bildungs- und Gesundheitssystem benötigen, für ihre Kinder Informationen über Kinderbetreuung und Kinderförderung brauchen oder Probleme mit ihren Kinder haben und nicht mehr weiter kommen.
THEODORA ist in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. Die Stadt Bielefeld und die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn unterstützen das Projekt ProBAT durch die Übernahme des Eigenanteils.
Foto: THEODORA