Höxter (TKu). Comedian Markus Krebst gastierte in Höxter mit seiner neuen Tour „Pass auf… kennste den?!“ und begeisterte damit mehr als 650 Zuhörer. Die Höxteraner Residenz-Stadthalle war restlos ausverkauft, sagte Katharina Postert vom Stadthallen-Betreiber „KDS-Events“. Im April vergangenen Jahres war Markus Krebs schon einmal in Höxter, woran sich der grau bezopfte Witze-Papst mit Sonnenbrille und legendärer schwarzen Wollmütze noch gut erinnern könne. Krebs musste sich nicht lange warmlaufen, schon in den ersten zwei Minuten haute er einen Kneipenwitz nach dem anderen heraus und gewann damit schließlich die Herzen des Publikums: „Alle elf Minuten fällt bei mir vor der Tür einer auf die Fresse – Ich Schneeschippe jetzt“. Mit seinen genial gut erzählten Witzen und seinem einzigartigen Ruhrpott-Charme erntete Markus Krebs einen Lacher nach dem anderen. Es bedurfte auch gar nicht viel: Ein einfacher Stehtisch, ein Barhocker, eine Flasche Bier auf der Bühne und eine endlos lange Reihe von gut erzählten Witzen mit einigen Ausschweifungen hier und da und schon bekamen die Lachmuskeln der 670 Zuschauerinnen und Zuschauern nur selten eine Pause. Dabei schreckte er vor keinen noch so einfachen Flachwitzen zurück, die er auch immer wieder in seine Geschichten involviert hatte: „Alle Pflanzen vertrocknen – Marco (23) steht auf dem Schlauch“.
In den zweieinhalb Stunden gab es keine Botschaft - dafür aber eine exzellente Show, die aus unzähligen Pointen der komödiantischen Spitzenklasse bestanden hat. „Kommt ein Mann in die Apotheke und verlangt Zyankali. ’Das kann ich Ihnen nicht einfach so geben’, erwidert der Apotheker. Der Mann legt ein Foto seiner Frau auf den Tisch. `Ach so, Sie haben ein Rezept’, meint der Apotheker.“ Auch hier erhielt Markus Krebs kollektive Lachsalven, Kreischer und Brüller aus dem Publikum. Zwischendurch musste er immer wieder einen Schluck Bier nehmen, um seine Stimme zu ölen, wie er meinte. Auch wenn ein Witz auch noch so flach, derb oder unter der Gürtellinie ist, subtiler Humor ist nicht seine Sache – der Duisburger setzt auf Masse. In seinem neuen Programm hat der Duisburger bis auf einige Wenige auch viele neue Witze verwurstet, die noch nicht im Fernsehen gelaufen sind. Die Pointen sprudelten aus ihm nur so aus heraus. Nach der Pause wollte Krebs eigentlich ein Gewinnspiel veranstalten, bei dem das Publikum für ihn zusammenschmeißt und er eine Frage stellt, die er anschließend selbst wiederum beantworten wollte. Er wolle dann die Kohle einsacken und weg.
Einige kurze Witze waren zum Nachdenken, wie zum Beispiel dieser: „Bei der Biersorte Veltins dachte ich eigentlich immer an behaarte Teenager“. Es folgen einige Lacher und erst später noch mehr davon. Von seinem Urlaub in „Tourette del Mar“ erzählte er mit Begeisterung: „Im Pool herrschte „Resteschwimmen“. Damit meinte Comedian Krebs die „Unter-Wasser-Gymnastik“ für 70-Jährige. Im Urlaub lernte er viele Menschen kennen. Dann gab er dem Publikum noch einen Tipp, wie man unliebsame Menschen loswerden könne: „Undeutlich zu jemand anderen zu sprechen“, würde da helfen. Das funktioniere überall auf der Welt, ergänzte Krebs. Hinter dem schwarzen Vorhang saß seine Mitarbeiterin Jacky, die alle neuen guten Ideen, welche „just in time“ entstanden, mitschrieb, da sein Gedächtnis nicht mehr auf der Höhe sei. Aber seine jüngere Freundin, die gerade erst den Führerschein gemacht hat (ihr Alter wollte er aber nicht verraten), habe auch hier und da ein Gedächtnis wie ein Sieb, was ihn wiederum sehr beruhige. Am Ende der fulminanten Show warf er seine Mütze mit dem eingestickten Markenzeichen, dem Krebs, ins Publikum. Mit einigen Zugaben und Abschweifungen vom Thema, für die er bekannt ist, überzog Markus Krebs seine eigene Show um etwa eine Viertelstunde. Sein Publikum dankte es dem sympathischen Comedian mit lautstarkem Applaus.
Fotos: Thomas Kube