Höxter (red). Im Zeichen der Menschenrechte steht die Veranstaltungsreihe „Wir – die anderen. Oder doch alle? Gemeinsam für eine starke Demokratie!“ Das Forum Anja Niedringhaus beteiligt sich daran mit einem Vortragsabend am Donnerstag, 28. März, um 19.30 Uhr im Historischen Rathaus Höxter. Referent ist der Kolumnist und Publizist Christoph Giesa. Mit der These „Dafür ist das neue Dagegen!“ will er deutlich machen, dass es nicht genügt, gegen etwas zu sein, sondern dass es darauf ankommt, für eine starke Demokratie, für Meinungsfreiheit, für eine pluralistische Gesellschaft einzutreten.
Anliegen des Vereins Forum Anja Niedringhaus ist es, Themen aufzugreifen, die in Bezug zum Leben und zum Werk der Pulitzerpreisträgerin stehen. Anja Niedringhaus ist vor allem als Kriegsfotografin bekannt geworden. Bei ihrer Arbeit ging es ihr immer um die Menschen. Ihre Bilder sind Aufrufe zum Frieden und zur Menschlichkeit.
Dem in der Menschenrechtsdeklaration der Vereinten Nationen geforderten Geist der Brüderlichkeit stehen Hass und Ausgrenzung entgegen. Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, werden in den sozialen Medien als „Viehzeug“ und „Dreckspack“ diffamiert und müssen, im reichen Europa angekommen, um ihre Sicherheit fürchten. Eine stark gewordene Rechte schürt die Angst vor dem Fremden und verbreitet Ressentiments gegenüber Menschen, die anders aussehen, einer anderen Religionsgemeinschaft angehören.++++ Christoph Giesa wurde 1980 in Nürnberg geboren und lebt und arbeitet in Hamburg. 2010 engagierte er sich für die Wahl von Joachim Gauck zum Bundespräsidenten. Er schrieb u. a. für das Hamburger Abendblatt, die Welt, Zeit online, die Jüdische Allgemeine, Deutschlandradio Kultur. Er selbst nennt sich Autor, Berater, Querdenker. Giesa fordert: „Wir müssen unsere Tabus verteidigen, die unsere Gesellschaft lebenswert machen. Wir müssen gegenhalten, wo der Hass auftritt.“
Für die Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit hat Giesa einen Kommunikationsratgeber zum richtigen Umgang mit rechtsradikalen Parolen geschrieben. In seinem Vortrag, der gefördert wird von der Stiftung für die Freiheit, wird es darum gehen, Antworten auf menschenfeindliche Parolen und Herausforderungen für die Demokratie zu finden.
Foto: Kasper Fuglsang