Lauenförde (red). „Leicht fällt mir dieser Schritt ganz und gar nicht“, sagt Peter Kamischke von Projekt Begegnung. Nach mehr als acht Jahren als Betreuer vom „Juzi“, dem beliebten Kinder- und Jugendtreff in der Hasenstraße in Lauenförde, hat er die Leitung nun an seinen Bruder Frederick abgegeben.
„Einige der Kids sind quasi mit mir aufgewachsen, seit 2010 war ich hier der Ansprechpartner“, erinnert sich Peter Kamischke. Zunächst in zwei verschiedenen Wohnungen an der Bahnhofstraße untergebracht, befindet sich der Kinder- und Jugendtreff seit Anfang 2015 im Bürger- und Kulturzentrum in der Hasenstraße 3. In den letzten Jahren hat Kamischke viel Energie darauf verwendet, gemeinsam mit den Besuchern einen Treffpunkt zu schaffen, der Kinder und Jugendliche anspricht und sie zur Mitwirkung an den Aktivitäten des Treffs anregt.
Die Innenausstattung des Treffs wurde direkt bei Einzug von den Jugendlichen aus Paletten gefertigt. Mit Hilfe von Fördermitteln wurde der Treff 2015 mit einer Fahrradwerkstatt ausgestattet und 2018 mit einem komplett neuen Außenbereich. Dort stehen nun ein Fußballkäfig, ein mobiler Basketballkorb, ein spezieller Billardtisch und ein Pavillon – zum Schutz vor Wind und Wetter – bereit. Außerdem können viele kleine Spiele und Spielgeräte genutzt werden. „Diese eignen sich auch gut dazu, gemeinsam auf den Bolzplatz oder die Weserwiesen umzuziehen“, so Kamischke.
Nun hat Frederick Kamischke, Bruder des Vorgängers, das Ruder übernommen. „Es ist für mich sicherlich eine Herausforderung, den Treff hier zu übernehmen“, sagt dieser. Schließlich seien die letzten Jahre mit den zahlreichen Neuerungen besondere Jahre für den Treff gewesen. „Ich bringe jedoch viel Motivation mit, den Treff in der Spur zu halten“, so Frederick Kamischke, Die Mitbestimmung der Jugendlichen wird auch unter seiner Leitung eine große Rolle spielen: „Möglicherweise wird sogar eine Selbstverwaltung durch Jugendleiter wieder möglich sein.“
„Die Art der geleisteten Arbeit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit hängt auch vom Personal ab“, erläutert Peter Kamischke. Jeder und jede habe unterschiedliche Kompetenzbereiche, was neben den Bedarfen der Jugendlichen mit ein entscheidender Faktor sei. Daher werde es in Lauenförde ganz sicher zu Änderungen kommen. „Jeder arbeitet ein bisschen anders“, erklärt er. „Ich hatte das Gefühl, dass dem Juzi Lauenförde frischer Wind gut tun wird. Für Beziehungsarbeit braucht es zwar Beständigkeit, aber neue Ideen umzusetzen und nah an der Lebenswelt der Jugendlichen zu sein, ist ebenfalls wichtig.“
Peter Kamischke kümmert sich beim Träger Projekt Begegnung nun um die Koordination der Jugendarbeit. „So ist es mir zum Glück auch möglich, den Kontakt zu den Kids in Lauenförde zu halten. Denn eine Beziehung ist schließlich keine einseitige Sache.“ Die Jugendlichen im Juzi waren sich einig: „Wir werden Peter vermissen, freuen uns aber auch über Freddy, der an seinen ersten Tagen schon direkt einige unserer Wünsche mit uns angegangen ist.“
Foto: Projekt Begegnung