Holzminden (red). Regenerative Wärmeerzeugung und digitale Planung – diesen Themen widmete sich das Green Building Forum im Sommersemester 2019. Rund 90 Studierende, Lehrende und Fachleute aus der Praxis kamen auf Einladung des Studiengangs Green Building ins Weserberglandforum der HAWK in Holzminden, um sich zu informieren, zu diskutieren und auszutauschen.
Dr. Frederico Giovannetti vom Institut für Solarenergieforschung Hameln gab in seinem Vortrag Einblick in die aktuelle Forschung und Entwicklung von solarthermischen Kollektoren. Er betonte die Bedeutung der Solarthermie bei der Energiewende im Wärmesektor. Bis 2050 soll der Anteil erneuerbarer Energien auf 50 Prozent steigen. Derzeit liegt er bei 14 Prozent. Eine große Aufgabe, bei der es vor allem wichtig sei, Energien intelligent einzusetzen und miteinander zu kombinieren. Für die Solarthermie zeigte Frederico Giovannetti Potenziale, Ziele und Lösungsansätze auf. Um sie voranzubringen, müssten beispielsweise Kosten gesenkt, der Anteil an der Gesamtenergie erhöht und weitere Marktsegmente wie Mehrfamilienhäuser erschlossen werden.
Dr. Erik Bertram von der Ingenieurgesellschaft Meinhard Fulst befasste sich in seinem Vortrag mit geothermischen Versorgungssystemen mit ausgeglichener Wärmebilanz. Allerdings stelle die Praxis das Ziel einer ausgeglichenen Wärmebilanz vor verschiedene Herausforderungen. Anhand mehrerer Beispiele zeigte er Lösungsmöglichkeiten auf. Dabei wurde deutlich, dass die Komplexität von Anlagen aufgrund der Kombination verschiedener Energiequellen in Zukunft zunehmen werde. Das Potenzial für Anlagen und Wachstum sei jedoch riesig.
Den zweiten Themenblock des Forums, digitale Planung, eröffnete Arne zum Felde, HAWK-Absolvent des Masterstudiengangs Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen, mit der Vorstellung seiner Masterarbeit zum Thema Gamification. Im Zentrum stand die Frage, was die Bauplanung von Videospielen lernen kann und welche Möglichkeiten der Übertragung es auf den Ebenen Management, Prozesse und Werkzeuge gibt.
Prof. Dr. Sebastian Föste von der HAWK beschrieb die geplante Weiterentwicklung des Studiengangs Green Building. Hierfür stehen der Hochschule Mittel des Programms „Qualität plus“ vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium zur Verfügung. Die Digitalisierung des Studiengangs solle sich auf zwei Ebenen vollziehen: der inhaltlichen (Digitales Planen und Bauen sowie Smart Building) und der methodischen (E-Learning). Damit wolle der Studiengang die digitale Transformation der Bauwirtschaft aktiv mitgestalten.
Am Ende jedes Vortrags nutzten die Zuhörerinnen und Zuhörer die Gelegenheit Fragen zu stellen. Im Anschluss an die Veranstaltung kam es zum regen Austausch im Lichthof.
Foto: Katharina Lange / HAWK