Kreis Höxter (red). Die ausgezeichnete Wanderausstellung „Lebendige Gewässer in NRW“ ist noch bis zum 12. Juni im Kreishaus in Höxter zu sehen. „Damit wird sozusagen eine überaus erfolgreiche Maßnahme gekrönt, die uns in den letzten zehn Jahren begleitet hat: Das Gewässerentwicklungsprojekt im Kreis Höxter“, sagte Landrat Friedhelm Spieker zur Ausstellungseröffnung. „Ihr Gewässerentwicklungsprojekt besitzt absoluten Vorbildcharakter“, lobte auch Eva Pier von der Natur- und Umweltschutz-Akademie, die die Ausstellung konzipiert hat.
„Über welche Bedeutung und Dimensionen wir dabei sprechen, verdeutlicht schon eine einzige Zahl: Neun Millionen Euro an Landesmitteln sind in den Kreis Höxter geflossen“, sagte Landrat Friedhelm Spieker, „um ausgewählte Fließgewässer gemäß der EG-Wasserrahmenrichtlinie in einen ‚ökologisch guten Zustand‘ zu bringen.“ Dies heißt, dass die Lebensgemeinschaften im Wasser (Fische, Kleintiere und Wasserpflanzen) annähernd so sein sollen als wären sie wie unbeeinflusst durch den Menschen. „Da wir es bei uns im Kreis gewohnt sind, in der kommunalen Familie zusammenzuarbeiten, haben wir 2008 das Gewässerentwicklungsprojekt gegründet“, erinnerte er an das Entstehen der Kooperation aus den zehn Städten und dem Kreis. „Es ist uns gelungen, 2010 als erster Kreis in ganz Nordrhein-Westfalen ein gemeinschaftliches Handlungskonzept aufzustellen.“ Bisher konnten kreisweit mehr als 230 Maßnahmen zur Gewässerverbesserung an 43 Gewässern durchgeführt werden – alle im Einvernehmen mit Eigentümern, Pächtern, Anliegern, Landwirtschaft, Naturschutz und Fischerei.
„Die aktuelle Förderung läuft Ende des Jahres zwar aus – wir als Kreis würden das Projekt aufgrund des großen Erfolges aber gerne weiterführen und sind sehr froh, dass uns eine weitere Förderung durch das Land in Aussicht gestellt wurde“, gab Landrat Spieker bekannt, „denn hier handelt es sich um sinnvoll eingesetztes Geld.“
Ein wichtiger Baustein für den großen Erfolg ist die Besonderheit, dass das Gewässerentwicklungsprojekt durch das Jobcenter gleichzeitig als Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose anerkannt ist. „Damit erhalten die Arbeitslosen sinnvolle Aufgaben und erwerben Fachkenntnisse aus Garten-, Landschafts- und Gewässerbau. Die Gesellschaft profitiert gleichzeitig von der Rückführung von Arbeitskräften in den ersten Arbeitsmarkt und kann sich über die ökologische Verbesserung der Gewässer freuen“, so Spieker.
Wie es im gesamten Bundesland Nordrhein-Westfalen aussieht, vermittelt sehr gut die Wanderausstellung „Lebendige Gewässer in NRW“ von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW in Recklinghausen. Deren Vertreterin, Diplom-Landschaftsökologin Eva Pier, fand ebenfalls nur lobende Worte für das Gewässerentwicklungsprojekt im Kreis Höxter: „Ich kenne kein Projekt, das so integrativ ist, die intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten ist vorbildlich. Der Kreis Höxter ist auf einem sehr guten Weg!“
Die Wanderausstellung „Lebendige Gewässer in NRW“ macht auf die Bedeutung eines nachhaltigen Gewässerschutzes aufmerksam. „Sie will dabei Informationen vermitteln, Emotionen wecken, das Bewusstsein stärken und die Handlungsbereitschaft für mehr lebendige Gewässer fördern“, erläuterte Pier. Mit eindrucksvollen Bildern, Modellen, Filmen und interaktiven Lernstationen wendet sich die Ausstellung an ein breites Zielpublikum. Sowohl Erwachsene als auch Kinder werden auf geeignete Weise angesprochen.
Für interessierte Schulen gibt es Fragebögen für Grundschulen, Sekundarstufen I und II und auch Lösungsbögen für die Lehrer. So können die Schüler die Fragen während des Besuchs der Ausstellung bearbeiten. Ansprechpartner ist Dr. Stefan Krooß, beim Kreis Höxter zu erreichen unter der Telefonnummer 05271 / 965-4468 oder per E-Mail:
Foto: Kreis Höxter